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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

8. Beethoven an Nikolaus Zmeskall1

[Wien, 18. Juni 1793]2

Lieber Freund!

in der größten Eil will ich ihnen nur sagen, daß die Abreise nach Eisenstadt3 endlich festgesezt ist auf Morgen früh um 9 uhr.
ich wünschte sehr, daß wir unß heute noch sehen könnten. bestimmen sie eine Stunde, welche ihnen am bequemsten ist. es mag diesen Morgen oder diesen Abend seyn, das ist mir alles einerley. sehe ich sie heuten nicht, so komme ich ganz gewiß noch morgen früh um 8 oder 1/2 9 zu ihnen.

lieben sie mich eben so wie sie liebt, und verehrt, ihr Freund
Beethowen.



1 Nikolaus Paul Zmeskall von Domanovecz und Lestine (1759 – 1833), Konzipist in der königlich ungarischen Hofkanzlei in Wien, Cellist und Komponist. Zmeskall kam nach juristischer Ausbildung und Advokatenprüfung 1783/84 nach Wien, wo er zunächst im Tax- und Gebührenamt der ungarischen Hofkanzlei angestellt war. 1786 wurde er zum Konzipisten, Ende 1803 zum Sekretär und 1807 zum Protokolldirektor (im Rang eines Hofsekretärs) ernannt. Bereits seit vielen Jahren an Gicht erkrankt, ließ er sich 1825 pensionieren. Zmeskall war Gründungsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde, deren Repräsentantenkörper er bis 1825 angehörte. Er war einer der ersten und engsten Freunde Beethovens in Wien. Ihr näherer Umgang endete, wohl bedingt durch die Krankheit Zmeskalls, 1817/18.

2 Datierung entsprechend Empfangsvermerk.

3 Zweck und Dauer der Reise sind nicht bekannt. Haydn hielt sich bereits seit Mai 1793 in Eisenstadt auf und kehrte Anfang August nach Wien zurück. Nach den Erinnerungen Johann Schenks (s. Brief 9), die freilich wenig zuverlässig sind, sollte Beethoven bis zum Winter in Eisenstadt bleiben. Brief 10 läßt dagegen vermuten, daß auch er Ende Juli oder Anfang August wieder in Wien war.


© 1998 G. Henle Verlag, München