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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

23. Beethoven an Johann Andreas Streicher

[Preßburg, 19. November 1796]

lieber Streicher!

vorgestern erhielt ich ihr forte piano , was wahrlich vortrefflich gerathen ist, jeder andre würde es suchen an sich zu behalten, und ich – lachen sie ja recht, ich müßte lügen, wenn ich ihnen nicht sagte, daß es mir zu gut ist für mich, und warum? – weil es mir die Freiheit benimmt, mir meinen Ton selbst zu schaffen, übrigens, soll sie das nicht abhalten alle ihre forte-piano so zu machen, es werden sich auch wohl wenige finden, die ebenfalls solche Grillen haben. am Mitwoch den 23ten dieses Mts. ist meine Akademie, will stein1 kommen, so soll er mir herzlich willkommen seyn, Nachtlager hat er ganz sicher bey mir. –
was den Verkauf des forte-pianos anbelangt, so hatte sich diese Idee schon vor ihnen <gef> bey mir entsponnen, und ich werde auch gewiß trachten, sie auszuführen. – für ihre Gefälligkeit, mir so willfährig zu seyn, danke ich ihnen herzlich lieber St.[reicher], ich wünsche nur in etwa ihre Gefälligkeit erwidern zu können, und daß sie ganz davon, auch ohne daß ich es ihnen hier sage, überzeugt sind, wie sehr ich wünsche, daß die Verdienste ihrer Instrumente auch hier und überall erkannt werden, und wie sehr ich wünsche, daß sie immer mich gern haben mögen, und mich betrachten mögen

als ihren sie liebenden und warmen Freund
Beethowen
Preßburg am 19ten November anno 96 post christum natum

viel schönes an ihre Frau, und an Brautund Bräutigam2 .

A Monsieur Monsieur de Streicher Musicien très renommè a Vienne abzugeben auf der Landstraße in der rothen Rose.



1 Matthäus Andreas Stein (1776 – 1842), Streichers Schwager und Kompagnon in dessen Klaviermanufaktur.

2 Gemeint sind wohl Maria Josepha Theresia Stein (1769 – 1855) geb. Dischler und Matthäus Andreas Stein, die am 12.11.1796 geheiratet hatten.


© 1998 G. Henle Verlag, München