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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

94. Kaspar Karl van Beethoven an die Redaktion der Allgemeinen Musikalischen Zeitung in Leipzig

[Wien, 23. Juni 1802]

Meine Herrn!

Ich bin durch Ihr Schreiben1 womit Sie mich beehrten ganz erstaunt, indem ich gar nichts von dem Brief den Sie unter meinem Nahmen erhalten weiß, und folglich untergeschoben ist. Es ist bekannt das ich alle Geschäften meines Bruders besorge, und man hat das benuzt. Ich selbst finde Vergnügen an der Musick, spiele auch einige Instrumenten, suche aber besonders darin meinen Bruder nachzuahmen, über Musik kein Urtheil zu fällen.
Uiberhaupt ist im Punkte der Musik nichts neues von einiger Bedeutung erschienen, wohl aber bessern sich einige Instrumentenmacher worunter besonders Joh. Bohak2 der jeztz [sic] auf der Landstrase wohnt <s> sowohl wegen seiner guten dauerhaften netten Arbeit, als auch wegen seinen äuserst mittelmäsigen Preisen zu empfelen ist. Uibrigens wird es mir ein Vergnügen seyn, wenn ich Ihnen wo dienen kann.

Wien am 23 Juny 1802
[Unterschrift ausgeschnitten]
Von Wien An den Redacteur der Leipziger Musikalischen Zeitung per Praga Leipzig Abzugeben an Breitkopf und Härtel



1 Der Brief ist nicht überliefert.

2 Johann Bohak (um 1754 – 1805), Klavier- und Orgelmacher in der Vorstadt Landstraße Nr. 278.


© 1998 G. Henle Verlag, München