Ue
Beethoven-Haus Bonn Hilfe
schließen ×

Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

108. Beethoven an Breitkopf & Härtel in Leipzig

[Wien, 18. Oktober 1802]1

Indem ihnen mein Bruder schreibt, füge ich noch folgendes bey – ich habe zwei Werke Variationen gemacht, wovon man das eine2 auf 8 Variationen berechnen, und das andere3 auf 3<8>0 – beyde sind auf eine wircklich ganz neue Manier bearbeitet, jedes auf eine andre verschiedene Art, ich wünschte sie vorzüglich bey ihnen gestochen zu sehn, doch unter keiner andern Bedingung als für ein Honorar für beyde zusammen von 50 # – laßen sie mich ihnen nicht umsonst den Antrag gemacht haben, indem ich sie versichere, daß diese beyden Werke sie nicht gereuen werden – jedes thema ist darin für sich auf eine selbst vom andern Verschiedene Art behandelt, ich höre <sonst> es sonst nur von andern sagen, wenn ich neue Ideen habe, <aber> indem ich es selbst niemals weiß, aber diesmal – <kann>muß ich sie selbst versichern, daß die Manier in beyden Werken ganz neu von mir ist. –
Was sie mir einmal <mit>von dem Versuch des Abgang's meiner Werke schreiben,4 das kann ich nicht eingehen, es muß wohl einen großen Beweiß für den Abgang meiner Werke seyn, wenn fast alle Auswärtige Verleger beständig mir um Werke schreiben, und selbst die Nachstecher, worüber sie sich mit Recht beklagen, gehören auch unter diese Zahl, indem Simrock mir schon einigemal um eigene für sich allein Besizende Werke geschrieben, und mir bezahlen Will, was nur immer jeder andre Verleger auch – Sie können es als eine Art von Vorzug ansehen, daß ich ihnen vor allen selbst diesen Antrag, gemacht, indem ihre Handlung immer Auszeichnung verdient. –
ihr L. van Beethowen.



1 Der Brief war dem Schreiben Kaspar Karl van Beethovens vom 18.10.1802 (Brief 107) beigelegt.

2 Op. 34.

3 Op. 35. Zum Umfang der Variationenzyklen s. Brief 123 , 128, Anm. 4 , sowie Brief 133 .

4 Siehe Brief 92 .


© 1998 G. Henle Verlag, München