Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
158. Beethoven an Breitkopf & Härtel in Leipzig
[Wien, zwischen dem 15. und 27. September 1803]1
1 Das Schreiben dürfte dem Verlag am 20.9.1803 noch nicht vorgelegen haben, da dieser in Brief 156 nicht darauf eingeht. Umgekehrt hat Beethoven Brief 156 , der etwa am 26. oder 27.9.1803 in Wien eingetroffen sein wird, offenbar nicht gekannt. Legt man den Zeitraum von einer Woche für die Beförderung von Briefen auf der Strecke Wien- Leipzig zugrunde, so gelangt man zu den angegebenen Eckdaten.
2 Anderson (Nr. 81) vermutet, das vorliegende Schreiben sei ein Postskript zu einem Brief Kaspar Karl van Beethovens, und zwar entweder zu einem verschollenen oder zu Brief 163 vom 14.10.1803. Gegen diese Annahme sprechen inhaltliche Gründe wie auch das Vorhandensein einer eigenen Adresse, die Siegelung und die postalischen Kürzel. Beethoven verwendete die Abkürzung "P.S." im Sinne von "P.P." ("Praemissis Praemittendis") auch in anderen Geschäftsbriefen anstelle einer persönlichen Anrede, s. Brief 140 , 157 und 218 .
3 WoO 78.
4 WoO 79.
5 WoO 129. Das Gedicht Der Wachtelschlag war im 18. Jahrhundert in zahlreichen Varianten verbreitet. Der Verfasser ist nicht bekannt, s. Max Friedlaender, Das deutsche Lied im 18. Jahrhundert , Stuttgart- Berlin 1902, Bd. 2, S. 450f. Die von Beethoven vertonte Fassung stammt von Samuel Friedrich Sauter.
6 Op. 45.
7 Op. 34. Die ersten Exemplare der bei Breitkopf & Härtel erschienenen Originalausgabe erhielt Beethoven im Juni 1803, s. Brief 141 und 146 .
8 Gemeint sind die Variationen op. 35. Die Originalausgabe von Breitkopf & Härtel war nach den Druckbüchern des Verlags bereits im August ausgedruckt worden. Offenbar hatte Beethoven aber bislang noch kein Exemplar erhalten.
9 Beethoven bezieht sich auf sein Versprechen in Brief 59 vom 22.4.1801, an das ihn der Verlag zuletzt in Brief 146 (30.6.1802) erinnert hatte.
10 In der AMZ 5 (Nr. 35 vom 25.5.1803), Sp. 590 war über die Uraufführung von op. 85 (5.4.1803 im Theater an der Wien) berichtet worden: "Noch gab Herr Beethoven eine Kantate von seiner Komposition: Christus am Oehlberg. Niemand hat den folgenden Tag begreifen können, warum Hr. B. bey dieser Musik die ersten Plätze doppelt, die gesperrten Sitze dreyfach, und jede Loge (statt 4 Fl.) mit 12 Dukaten sich bezahlen liess. – Allein man darf hierbey nicht vergessen, dass dieses Hrn. Beethovens erster Versuch dieser Art war. Ich wünsche aufrichtig, dass er den Kassen-Gehalt bey dem zweyten Versuche eben so ergiebig; von Seiten der Komposition aber mehr Charakterisirung und einen besser überdachten Plan haben möge." Der anonym erschienene Artikel ist mit "Wien den 11. May" datiert.
11 Wahrscheinlich meint Beethoven die Kompositionen, die in jüngster Zeit durch seine Brüder Kaspar Karl und Johann mehreren Verlegern angeboten wurden, s. Brief 153 , 154 und 155 .