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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

199. Kaspar Karl van Beethoven an Breitkopf & Härtel in Leipzig

Wien am 24ten 9ber [= November] 1804

Hrn Heertel in Leipzig

Hochwohlgebohrner Herr!

Erst heute habe ich Ihren Brief1 erhalten, er war vertragen, und daher kam es, daß es lange dauerte bis ich ihn bekommen konnte. Die Terminen sind meinem Bruder auf diese Art anständig: wir schicken Ihnen binnen 12 oder 14 Tage 1 Sonate2 , und das Konzertant3 , die folgenden 14 Tage, 2 Sonaten, und wieder in 14 Tagen die Simpfonie4 . Auf diese Art können die Sachen, ohne sich, und Ihnen zu schaden nacheinander herrausgegeben werden, und es ist immer ein Zeitraum von einigen Wochen dazwischen. Sie brauchen mir aber auch Ihren Wechsel nicht eher zu geben, wenn Sie einigen Anstand haben, bis Sie alle Werke haben.
Mein Bruder ist jetzt so sehr mit seiner Oper5 beschäftigt, daher ist es unmöglich, daß er die fünf Stücke auf einmal übersehen soll, und wir haben nur einen Kopisten dem man solche Sachen anvertrauen könnte.6
Wenn es Ihnen so recht ist, so werde ich <Ich> Ihnen auf Ihren nächsten Brief die sicherheitspapiere7 sammt Sonate und Konzertant schicken.
Wegen den Quartetten8 kann ich Ihnen noch nichts bestimmtes sagen, so bald als sie fertig sind werde ich Ihnen gleich schreiben.

ihr ergebenster
K. v Beethoven
de Vienne
A Monsieur Monsieur Härtel à Leipsic



1 Brief 198 .

2 Vielleicht op. 53.

3 Op. 56.

4 Op. 55.

5 Beethoven arbeitete seit Anfang 1804 an seiner Oper Fidelio (Leonore) op. 72, deren erste Fassung im Sommer 1805 vollendet wurde.

6 Möglicherweise Wenzel Schlemmer; s. auch Brief 209 sowie Alan Tyson, Notes on Five of Beethoven's Copyists , in: JAMS 23 (1970), S. 440f. u. 452f.

7 Der Verlag hatte zur Verhinderung des Nachstichs um eine gerichtlich beglaubigte Eigentumserklärung gebeten, s. Brief 198 .

8 Siehe hierzu die Briefe 194 und 198 .


© 1998 G. Henle Verlag, München