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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

247. Beethoven an Friedrich Sebastian Mayer

[Wien, kurz vor dem 10. April 1806]1

Lieber Mayer!

Baron braun2 läßt mir sagen, daß meine operDonnerstags soll gegeben werden, die Ursache warum, werde ich dir mündlich sagen – ich bitte dich nun recht sehr, Sorge zu tragen, daß die Chöre noch besser probirt werden, denn es ist das leztemal tüchtig gefehlt worden, auch müßen wir Donnerstags Noch eine probe mit dem ganzen orchester auf dem Theater haben – Es war zwar vom Orchester nicht gefehlt worden, aber auf dem Theater mehrmal – doch war das nicht zu fodern, da die Zeit zu kurz war, ich muste es aber drauf ankommen laßen, denn B.[aron] braun hatte mir gedrohet, wenn die oper Sonnabends nicht gegeben, würde, sie gar nicht mehr zu geben4 – Ich erwarte von deiner Anhänglichkeit und Freundschaft, die du mir wenigstens sonst bewiesen, daß du auch jezt für diese proben sorgen wirst, nachdem braucht die oper denn auch keine solche proben mehr, und ihr könnt sie aufführen, wann ihr wollt – hier zwei Bücher5 – ich bitte dich eins davon Röckel6 zu geben – leb wohl lieber Mayer und laß dir meine Sache angelegen seyn –

dein Freund Beethow[en]*
Pour Monsieur de Majer



1 Der Brief wurde in der Zeit zwischen den beiden Aufführungen der zweiten Fassung der Leonore op. 72 geschrieben, die am 29.3. und 10.4.1806 stattfanden.

2 Peter Freiherr von Braun, der Besitzer des Theaters an der Wien.

3 Der Tag der zweiten Aufführung, Donnerstag, der 10.4.1806.

4 Beethoven bezieht sich auf die erste Aufführung der zweiten Fassung der Leonore, die am Samstag, dem 29.3.1806, stattgefunden hatte.

5 Das Textbuch der Oper, das Beethoven auf eigene Kosten hatte drucken lassen, s. Brief 245 .

6 Joseph August Röckel; er sang in den beiden Aufführungen 1806 die Partie des Florestan.


© 1998 G. Henle Verlag, München