Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
277. Beethoven an Ignaz und Camille Pleyel1 in Paris
Wien den 26. April 1807.
1) | ![]() |
eine Symphonie | ![]() |
4) | ![]() |
3 Quatuors | |
2) | ![]() |
eine Ouverture, | ![]() |
5) | ![]() |
ein Concert für's Klavier | |
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komponiert für das Trauerspiel | ![]() |
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das Violin Concert arrangé | |
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Coriolan von H. Collin | ![]() |
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für das Klavier | |
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ein Violin Concert. | ![]() |
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avec des notes additionelles |
1 Ignaz Joseph Pleyel (1757 – 1831), aus Österreich stammender Komponist, Musikverleger und Klavierbauer. Er war Schüler Vanhals und Haydns. Nach Aufenthalten in Italien, Straßburg und London ließ er sich 1795 in Paris nieder. 1802 eröffnete er mit seiner "Bibliothèque musicale" die erste bekannte Reihe von Taschenpartituren. Ignaz Pleyel war Beethoven wohl im Sommer 1805 begegnet, als er sich in Wien aufhielt, s. AMZ 7 (1805), Sp. 631 und 767. Siehe auch Brief 227 . Camille Pleyel (1788 – 1855), Komponist, Pianist und Musikverleger, Sohn Ignaz Pleyels, Schüler von Johann Ladislaus Dussek und Daniel Gottlieb Steibelt. 1815 wurde er offizieller Teilhaber im Verlag seines Vaters. Später schloß er Freundschaft mit Frédéric Chopin, der seine pianistische Laufbahn in Paris in der " Salle Pleyel", dem Musiksaal der Klavierwerkstatt Pleyel, begann und beendete.
2 Ein Vertragsabschluß mit Pleyel für Paris bzw. Frankreich kam nicht zustande. Die Verlagsrechte für London bzw. das Vereinigte Britische Königreich hatte am 20.4.1807 Muzio Clementi gekauft. Die Wiener bzw. österreichischen Verlagsrechte hatte das Kunst- und Industrie-Comptoir wohl schon bald nach Abbruch der Verhandlungen mit Breitkopf & Härtel im Winter 1806/07 erworben.
3 Op. 60, op. 62, op. 61, op. 59, op. 58 sowie die Bearbeitung von op. 61 als Klavierkonzert.
4 Der Gulden Augsburger Courant entspricht der österreichischen Konventionsmünze. Von Clementi verlangte Beethoven ein Honorar von 200 Pfund Sterling, also etwa 1800 Gulden Konventionsmünze.
5 Im Vertrag mit Clementi hatte sich Beethoven verpflichtet, die drei Werke der ersten Kolonne, op. 60, op. 61 und op. 62, außerhalb des Vereinigten Königreichs nicht vor dem 1.9.1807 zu veröffentlichen.
6 Beethoven bezieht sich auf Marcus Furius Camillus (gest. 365 v. Chr.), den zweiten Gründer Roms. Er hatte im Jahre 390 v. Chr. die Gallier aus Rom vertrieben und das römische Volk bewogen, die zerstörte Stadt an der nämlichen Stelle wiederaufzubauen.