Ue
Beethoven-Haus Bonn Hilfe
schließen ×

Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

295. Beethoven an Gräfin Josephine Deym

[Wien, wohl nach dem 20. September 1807]1

Liebe J. da ich beynahe fürchten muß, daß sie sich von mir gar nicht mehr finden laßen – und ich mich den Abweisungen ihres Bedienten nicht mehr unterziehen mag – so kann ich wohl nicht anders mehr zu ihnen kommen – als Wenn sie mir hierüber ihre Meynung offenbaren – ist es wircklich an dem – daß sie mich nicht mehr sehen wollen – so – gebrauchen sie Offenherzigkeit – ich verdiene sie gewiß um Sie – als ich mich von ihnen entfernte, glaubte ich dieses zu müßen, da es mir vorkam, als wünschten Sie dieses – obschon ich nicht wenig gelitten hierdurch – so bemeisterte ich mich meiner doch – doch kamm es mir später wieder vor als – irrte ich mich in ihnen – das übrige enthält alles mein ihnen vor kurzem überschikter Brief2 – sagen sie liebe J. – mir ihre Meynung nichts soll sie binden – ich kann und darf wohl in diesen Verhältnissen nichts mehr zu ihnen sagen – leben sie wohl liebe liebe J –

ich bitte sie mir das Buch wiederzurückzuschicken, worin ich meine Zeilen an sie einschlug – man begehrt mich heute darum.

Pour Madame La Comtesse deym Nèe Comtesse Brunswick



1 Der vorliegende Brief drückt, ähnlich wie Brief 294 , Beethovens Befürchtung eines Gesinnungswandels bei Josephine aus. Erneut ist davon die Rede, nicht vorgelassen worden zu sein. Der Brief dürfte daher zeitlich nach Brief 294 vom 20.9.1807 einzuordnen sein, s. auch Schmidt-Görg S. 28.

2 Möglicherweise ist Brief 294 vom 20.9.1807 gemeint.


© 1998 G. Henle Verlag, München