Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
299. Beethoven an Baronin Marie Augustine Elisabeth von Poser1
[Heiligenstadt, möglicherweise Sommer/Herbst 1807 oder 1808]2
1 Marie Augustine Elisabeth von Poser geb. von Grawert (1782 – 1848), seit 1803 verheiratet mit Gottlieb Freiherr von Poser, 1808 geschieden. Sie lebte in preußisch Schlesien (Breslau) und kam häufig zu Besuchen nach Wien, s. FrBH 2, S. 25.
2 Die Züge der Handschrift (enge und verhältnismäßig steile und spitze Schrift, Geradheit der Zeilen, deutsche Buchstaben in der Unterschrift) deuten auf eine Entstehung des Briefes in der mittleren Lebenszeit Beethovens von 1803 bis etwa 1812. Die Anschrift "Pfarrgasse No 84" kann sich nicht auf Wien oder eine seiner Vorstädte beziehen, wo es ein solches Haus nicht gab. Auch der Ort Baden scheidet aus. Dort wurde ein Haus "Pfarrgasse Nr. 84" erst nach der Konskriptionsbogenrevision aus dem Jahre 1824 geführt. In Frage kommt hingegen das Dorf Heiligenstadt, wo sich Beethoven im Sommer und Herbst der Jahre 1807 und 1808 aufhielt.
3 Der Brief ist nicht überliefert.