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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

299. Beethoven an Baronin Marie Augustine Elisabeth von Poser1

[Heiligenstadt, möglicherweise Sommer/Herbst 1807 oder 1808]2

Ich beantworte Hochgeehrte Baronin ihre Zeilen,3 welche ich keineswegs des vielen Lobes wegen verdiene, deutsch, da ich in meiner Muttersprache mich am besten auszudrücken vermag – obschon ich sehr viel in ihrer ohnehin übertriebenen zu hohen Meynung von mir durch meine Persönlichkeit verlieren werde, so wird es mir doch jederzeit angenehm seyn, zu ihnen zu kommen oder auch, wie sie wollen, Sie bey mir zu sehn – mit gröstem Vergnügen nenne ich mich

ihr ergebner Diener
ludwig van Beethowen
Für Die Frau Baronin Poser Gebohrne Baronin von gravert
Pfarrgaße No 84.



1 Marie Augustine Elisabeth von Poser geb. von Grawert (1782 – 1848), seit 1803 verheiratet mit Gottlieb Freiherr von Poser, 1808 geschieden. Sie lebte in preußisch Schlesien (Breslau) und kam häufig zu Besuchen nach Wien, s. FrBH 2, S. 25.

2 Die Züge der Handschrift (enge und verhältnismäßig steile und spitze Schrift, Geradheit der Zeilen, deutsche Buchstaben in der Unterschrift) deuten auf eine Entstehung des Briefes in der mittleren Lebenszeit Beethovens von 1803 bis etwa 1812. Die Anschrift "Pfarrgasse No 84" kann sich nicht auf Wien oder eine seiner Vorstädte beziehen, wo es ein solches Haus nicht gab. Auch der Ort Baden scheidet aus. Dort wurde ein Haus "Pfarrgasse Nr. 84" erst nach der Konskriptionsbogenrevision aus dem Jahre 1824 geführt. In Frage kommt hingegen das Dorf Heiligenstadt, wo sich Beethoven im Sommer und Herbst der Jahre 1807 und 1808 aufhielt.

3 Der Brief ist nicht überliefert.


© 1998 G. Henle Verlag, München