Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
350. Beethoven an Breitkopf & Härtel in Leipzig
Vien am 7ten Jenner 1809
1 Gemeint sind die beiden Klaviertrios op. 70.
2 Gottfried Härtel hatte Beethoven im September 1808 in Wien besucht.
3 Gemeint ist wohl der schon in Brief 331 erwähnte Agent Wagener, nicht näher zu identifizieren.
4 Op. 67 und op. 68.
5 Napoleons Bruder Jérôme Bonaparte hatte Beethoven im Herbst 1808 als Kapellmeister an seinen Hof nach Kassel berufen, s. Brief 339 .
6 Weder Beethovens Schreiben noch ein Anstellungsdekret sind überliefert.
7 Op. 69.
8 Ignaz von Gleichenstein bekleidete seit November 1801 in Wien die Stelle eines k.k. Hofkriegskonzipisten im Kriegsministerium. Die Dedikation auf der dem Verlag gelieferten Stichvorlage lautete: "Große Sonate/für's Klawier/und Violonzell/Meinem Freunde k.k. Hofkonzipisten/ Baron von Gleichenstein gewidmet/von/ Ludwig van Beethoven" . Seit Dezember 1808 bereitete sich Gleichenstein auf eine längere geheimdienstliche Mission in Süddeutschland und Frankreich vor, weshalb er seinen Status als Beamter im österreichischen Kriegsministerium zu verbergen suchte.
9 Die AMZ berichtete am 25.1.1809 über Beethovens Akademie vom 22.12.1808 u.a.: "Was hingegen die Exekutirung dieser Akademie betrifft, so war sie in jedem Betracht mangelhaft zu nennen. [...] Am auffallendsten war aber das Versehen, welches in der letzten Fantaisie [op. 80] vorfiel. Die Blas-Instrumente variirten das Thema, welches Beethoven vorher auf dem Pianoforte vorgetragen hatte. Jetzt war die Reihe an den Oboen. Die Klarinetten – wenn ich nicht irre! – verzählen sich, und fallen zugleich ein. Ein kurioses Gemisch von Tönen entsteht: B. springt auf, sucht die Klarinetten zum Schweigen zu bringen: allein das gelingt ihm nicht eher, bis er ganz laut und ziemlich unmuthig, dem ganzen Orchester zuruft: Still still, das geht nicht! Noch einmal – noch einmal! und das gepriesene Orchester muss sich bequemen, die verunglückte Fantaisie noch einmal von vorn anzufangen" , s. AMZ 11 (1809), Sp. 268.
10 Gemeint ist das Theater an der Wien.
11 Am Tag von Beethovens Akademie, dem 22.12.1808, und am 23.12.1808 fanden im Burgtheater zwei Konzerte zugunsten des Witwen- und Waisen-Fonds der Tonkünstlersocietät statt.
12 Antonio Salieri war Vizepräsident der Tonkünstlersocietät.
13 Vgl. die Schilderung durch Johann Friedrich Reichardt, Vertraute Briefe, geschrieben auf einer Reise nach Wien und den Österreichischen Staaten zu Ende des Jahres 1808 und zu Anfang 1809, Amsterdam 1810, Bd. 1, S. 258.
14 Die Oper Milton von Gasparo Luigi Pacifico Spontini war am 27.12.1808 (also nicht "Tags zuvor") im Kärntnertortheater aufgeführt worden.