Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
400. Beethoven an Breitkopf & Härtel in Leipzig
Vien am 19ten wein Monath [= September] 18091
1 "Weinmonat" ist die übliche deutsche Bezeichnung für Oktober. Beethoven verwendet diesen Ausdruck jedoch, wie der Registraturvermerk des Verlags bestätigt, auch für September; s. im übrigen Alan Tyson, Prolegomena to a Future Edition of Beethoven's Letters , Beethoven Studies 2, hrsg. v. A. Tyson, London 1977, S. 7ff.
2 Brief 398 .
3 Beethoven hatte sich das Honorar in Konventionsmünze ausbedungen; diese war eine stabile Silberwährung, aber wegen der Kriegszeiten schwer zu beschaffen. Die Wiener Bankozettel waren dagegen zunehmend der Inflation unterworfen.
4 Op. 72, op. 85 und op. 86. Beethoven hatte für diese Werke zusammen 250 Gulden verlangt, s. Brief 375 und 392 .
5 Die Geldnot der Einwohner Wiens war durch Inflation und die Kontributionsforderungen Napoleons verursacht, die sich ohne Berücksichtigung der Vermögensverhältnisse nach der Höhe des Mietzinses richteten.
6 Andenken WoO 136. Die Tempobezeichnung wurde in die Originalausgabe übernommen.
7 In Brief 395 hatte Beethoven um die Zusendung von Schillers und Goethes "Vollständigen Werken" gebeten.
8 Eine Gesamtausgabe der Werke Christoph Martin Wielands (1733 – 1813) war 1794 – 1802 bei Georg Joachim Göschen in Leipzig erschienen. Sie umfaßte 30 Bände sowie 6 Supplementbände in Oktavformat, s. Goedeke 4/1, S. 568f., Nr. 158.
9 Wie Entwürfe im Skizzenbuch Landsberg 5 ausweisen, beabsichtigte Beethoven unmittelbar nach op. 74 noch mindestens ein weiteres Streichquartett zu schreiben, s. Clemens Brenneis [Hrsg.], Ludwig van Beethoven. Ein Skizzenbuch aus dem Jahre 1809 (Landsberg 5), Bonn 1993, Teil II, S. 48.
10 Beethoven erfüllte sein Versprechen, indem er 1810 dem Verlag die drei 1809/10 entstandenen Sonaten op. 78, op. 79 und op. 81a überließ.
11 Beethoven war im August 1809 zum korrespondierenden Mitglied der vierten Klasse des "Koninklijk Nederlandsch Instituut van Wetenschappen, Letterkunde en Schoone Kunsten" ernannt worden, Brief 396 .