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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

441. Beethoven an Baron Ignaz von Gleichenstein1

[Wien, Mai 1810]2

da mir die Frau von M. [alfatti]3 gestern sagte, daß sie heute doch ein anderes piano bey schanz4 aussuchen wollte, so wünschte ich, daß sie mir hierin völlige Freyheit ließ, ein's auszusuchen, über 500 fl. soll's nicht kosten, soll aber weit mehr werth seyn, du weist, daß mir diese Herrn immer eine gewisse Summe anbieten, wovon ich nie Gebrauch mache, dieses macht aber wohl, daß ich einmal ein Theures Instrument sehr wohlfeil bezahlen kann, und gerne würde ich hier die erste Ausnahme von meinem festgesezten Betragen in diesem Stücke machen, sobald du mir nur zuwissen machen wirst, ob man meinen Vorschlag annehme – leb wohl lieber guter gl. heute sehn wir unß, wo du mir zugleich die Antwort geben kannst –

dein treuer Beethowen



1 Der Adressat ergibt sich aus der Provenienz der Handschrift. Sie stammt aus dem Besitz Gleichensteins, von dessen Hand auch die Eintragungen auf der Rückseite des Blattes sind.

2 Zur Datierung s. Brief 432 ; der Klavierkauf wurde kurz vor Beginn des sommerlichen Landaufenthaltes der Familie Malfatti getätigt.

3 Therese Malfatti geb. von Velsern (1769 – 1829), seit 1791 mit dem Großhändler Jakob Friedrich Malfatti Ritter von Rohrenbach zu Dezza verheiratet, s. Sieghard Brandenburg, Der Freundeskreis der Familie Malfatti in Wien , Bonn 1985, S. 34. Sie war die Mutter von Therese und Anna Malfatti.

4 Johann Schanz (um 1762 – 1828), einer der angesehensten Klavierbauer in Wien. Seine Instrumente wurden besonders von Joseph Haydn geschätzt. Er bewohnte bis zu seinem Tode ein eigenes Haus in der Vorstadt Windmühle, Obere Pfarrgasse 52, s. Helga Haupt, Wiener Instrumentenbauer von 1791 – 1815 , in: Studien zur Musikwissenschaft Bd. 24, Graz– Wien – Köln 1960, S. 170.


© 1998 G. Henle Verlag, München