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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

478. Beethoven an Johann Andreas Streicher

[Wien, Mitte November 1810]1

Lieber Streicher!

Bis Ende 8ber versprachen sie mir ein Piano, und nun ist schon halber November und ich habe noch keins. – Es ist mein Wahlspruch entweder auf einem guten I.[nstrument] spielen oder gar nicht – was das französische2 , welches wirklich jezt unbrauchbar ist, so trage noch Bedenken, es, als ein eigentliches Andenken, wie mich hier noch niemand eines solchen gewürdigt hat, zu verkaufen3 – ich kann wegen meinem Fuß noch nicht so weit gehen, wenn sie mich noch länger aber warten laßen, so falle ich ihnen mit einer schrekbaren Modulation auf sie zu, und dann Verderben über sie – verzeihen sie die Säue4
hier wegen dem Träger sollte vieleicht noch sonst, wie es bey meiner damaligen Haußhaltung leicht möglich war, etwas seyn beschädigt worden am Instrument so sagen sie es mir aufrichtig, indem ich gleich erbötig bin, ihnen diesen schaden, wie sichs von selbst versteht, zu ersezen –

leben sie wohl wenn sie ein P.[iano] schicken und übel, wenn nicht –
ihr Freund Beethowen

übrigens wird bey merehrer Ordnung bey mir, ihr I. gewiß nicht beschädigt werden –

An Herrn Von Streicher in der Ungergaße –



1 Der Brief steht in engem Zusammenhang mit Brief 467 vom 18.9.1810 und gehört jedenfalls in dasselbe Jahr. Der Monat ist dem Text zu entnehmen.

2 Der Flügel von Erard, den Beethoven 1803 geschenkt erhalten hatte.

3 Beethoven behielt das Instrument bis etwa 1825 und schenkte es dann seinem Bruder Johann. Schon am 1.8.1824 hatte er ihn als Erben vorgesehen, s. Brief 1855 .

4 Tintenfleck.


© 1998 G. Henle Verlag, München