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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

499. Beethoven an Breitkopf & Härtel in Leipzig

Vien am 20ten May [1811]

Ich nehme den Wärmsten Antheil an dem gerechten Schmerz über den Tod ihrer Gattin1 , mich dünkt, durch diese beynahe jeden Ehegatten Bevorstehende Trennung sollte man abgehalten Werden, sich diesem stande beyzugesellen – ihre Sonate ist auch auf dem Wege mit der Fantasie2 , machen sie den Titel, wie ich ihn aufgeschrieben, Französisch und Deutsch, ja nicht Französisch allein3 – und so die übrigen überschriften –
<sollte eine dedikation an den Erzherzog4 seyn, so laßen sie> sorgen sie für bessere Korrektur, auch klagt man über <nicht> unbequemlichkeit des umdrehens –
der Unfug des Nachstichs soll hier in Vien wenigstens gehoben werden, indem ich einkommen werde, um Erhaltung eines privilegium – , daß meine Werke in osterreich nicht dörfen nach gestochen werden freylich müßten sie sich, so lange die Börse mit ihrem Kurs dominirt , zu einem geringern Preiß für hier Verstehen – für andere Länder oder Orte weiß ich freylich keinen Rath – ihre mir neuerdings geschickte Korrekturen sollen sobald als möglich, so bald ich sie habe, befördert werden –
was das trio5 anbelangt, so hat's ja noch Zeit – was sie von einer oper sagen, wäre gewiß zu wünschen, auch würde die direkzion sie gut bezahlen, freylich <ist> sind jezt die Umstände schwierig, doch werde ich einmal, wenn sie mir schreiben, was der Dichter begehrt, mich deswegen anfragen, ich habe um Bücher nach Paris geschrieben gelungene Melodram Komödien etc , (denn ich traue mir mit keinem hiesigen Dichter eine original oper zu schreiben,) welche ich sodann bearbeiten laße6 – o Armuth des Geistes – des Beutels –

ihr Beethowen
An Breitkopf und Hertel in leipzig



1 Gottfried Christoph Härtels Gattin Caroline Amalie, geb. Klötzer, war am 30.3.1811 nach kurzer Krankheit im Alter von 30 Jahren gestorben, s. Oskar von Hase, Breitkopf & Härtel. Gedenkschrift und Arbeitsbericht , Bd. 1, Leipzig 41917, S. 247f.

2 Korrigierte Probedrucke von op. 81a und op. 80, s. auch die Briefe 496 vom 6.5.1811 und 498 vom 18.5.1811.

3 Die Originalausgabe von op. 81a erschien in zwei Versionen, a) mit französischem, b) mit deutschem Titelblatt. Die Satzüberschriften sind Beethovens Wunsch entsprechend zweisprachig gesetzt worden.

4 Erzherzog Rudolph, dem op. 81a gewidmet ist.

5 Am 12.4.1811 (Brief 492) hatte Beethoven das Klaviertrio op. 97 angeboten.

6 Siehe hierzu auch die Briefe 501 und 503 an Georg Friedrich Treitschke.


© 1998 G. Henle Verlag, München