Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
573. August von Kotzebue an Beethoven
Reval, d. 20 A[pril 181]21
1 Kotzebue schreibt, er habe die Textbücher von König Stephan und Die Ruinen von Athen für die Eröffnung des neuen Deutschen Theaters in Pest vor "fast 3/4 Jahren" nach Ungarn geschickt. Beethoven erhielt sie von dort mit der Bitte um rasche Vertonung Ende Juli 1811, kurz vor seiner Abreise nach Teplitz, s. seinen Brief an Breitkopf & Härtel vom 9.10.1811 (Brief 523). Demnach ist das Datum des vorliegenden Briefs wohl mit 20. April 1812 anzunehmen. Schmidt-Görg datiert: 20.8.1812, vgl. Katalog der Handschriften des Beethoven-Hauses und Beethoven-Archivs Bonn , Bonn 1935, S. 52, Nr. 186. Kotzebues Brief stellt eine Antwort auf Beethovens Schreiben vom 28.1.1812 (Brief 546) dar.
2 Von den Schreiben Beethovens an Kotzebue ist nur der Brief vom 28.1.1812 (Brief 546) bekannt.
3 Brief 559 , nicht überliefert.
4 Vielleicht war dies der Brief vom 28.1.1812. Beethoven hatte den Verlag Breitkopf & Härtel (Leipzig) um Weiterleitung gebeten.
5 Möglicherweise Carl von Odelga (1767 – 1844), der sich 1823 als Gesandter von Nassau und Toskana in Wien für die Subskription der Missa solemnis einsetzte.
6 Die Sammlung der im folgenden aufgezählten Operntexte ist 1815 als Opern-Almanach für das Jahr 1815 in Leipzig erschienen, s. Goedeke V, S. 286, Nr. 210 – 214.
7 Fürst Franz Joseph Maximilian Lobkowitz; er hatte am 30.9.1811 die alleinige Leitung des Kärntnertortheaters übernommen.
8 Fürst Lobkowitz hatte im Frühjahr 1812 zu einem Wettbewerb für deutsche Opernlibretti aufgerufen. Das beste tragische und das beste komische "Operngedicht" sollte mit je 100 Dukaten in Gold ausgezeichnet werden. Die Manuskripte waren versiegelt bei der "Direction des k.k. Operntheaters im Fürstl. Lobkowitzischen Hause in Wien" einzureichen. Einsendeschluß war Ende Oktober 1812, s. AMZ 14 (1812), Sp. 305f.
9 Op. 113 und op. 117.
10 Wahrscheinlich ist Bonaventura von Szent-Iványi gemeint, der 1811 gestorben ist. Er war ein Bruder von Márk von Szent-Iványi, der zusammen mit Paul Ráday und Paul von Gyürky zum leitenden Komitee des Deutschen Theaters in Pest gehörte.
11
Die Eröffnung des Deutschen Theaters in Pest fand nach mehrfacher Verschiebung schließlich am 9.2.1812 statt. Die Wiener Zeitung (Nr. 15 vom 19.2.1812, S. 57) berichtete:
". . . Der Zuspruch war ungemein zahlreich, und der Beyfall allgemein."