Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
576. Beethoven an Joseph von Varena in Graz1
Vien am 8ten May 1812
1 Der Adressat ist aus dem inhaltlichen Zusammenhang zu erschließen. Eine Beischrift von fremder Hand oben auf der ersten Seite lautet entsprechend: " Ludwig van Beethoven an Kapellmeister Varena in Graz" .
2 Gemeint ist das Konzert vom 29.3.1812. Zu Beethovens Bitte um Rücksendung der Stimmen zur Ouvertüre aus op. 113 s. Brief 569 von Anfang April 1812.
3 Das Konzert vom 29.3.1812 war zugunsten der Ursulinerinnen in Graz, die eine Schule unterhielten, veranstaltet worden.
4 Für die Kopiatur hatte Beethoven am 15.4.1812 von Franz Rettich 45 Gulden erhalten.
5 Die Ouvertüre und Nr. 6 aus op. 113, s. Brief 549 und 569 . Die Ouvertüre war am 29.3.1812 nicht aufgeführt worden.
6 Aus op. 117.
7 Siehe Brief 531 von Ende November/Anfang Dezember 1811 an Varena, mit dem die beiden Partituren von op. 85 und op. 84 geschickt wurden.
8 Das Werk wurde ein Jahr später, am Palmsonntag, dem 11.4.1813, in Graz aufgeführt.
9 Op. 92. Von fremder Hand am Rand identifiziert: "in a" .
10 Möglicherweise die damals geplante Ouvertüre mit Sätzen aus Schillers Ode an die Freude, die im Petterschen Skizzenbuch skizziert ist, s. Sieghard Brandenburg, Ein Skizzenbuch Beethovens aus dem Jahre 1812. Zur Chronologie des Petterschen Skizzenbuches , in: Zu Beethoven 1, hrsg. v. Harry Goldschmidt, Berlin 1979, S. 117 – 148.
11 Die Einnahme des Konzerts betrug 1836 Gulden, 24 Kreuzer Wiener Währung, s. Ferdinand Bischoff, Beethoven und die Grazer musikalischen Kreise , in: Beethovenjahrbuch I (1908), S. 13 sowie Otto Erich Deutsch, Beethovens Beziehungen zu Graz , Graz 1907, S. 21.