Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
586. Beethoven an Breitkopf & Härtel in Leipzig
Tepliz am 17ten Juli (1812)
1 Das "Anzeigs-Protocoll" von Teplitz vermerkt Beethoven unter dem 6.7.1812 im Gasthof " Zur Goldenen Sonne" und unter dem 7.7. in der "Eiche", wo er vermutlich bis zu seiner Abreise nach Karlsbad um den 27.7.1812 blieb, s. Jan Racek, Beethoven a č eské zem ě , Brno 1964, S. 48 bzw. 59 und Harry Goldschmidt, Um die unsterbliche Geliebte , Leipzig 1977, S. 39 bzw. 77.
2 Op. 86.
3
Im Autograph (Bonn, Beethoven-Haus, BH 68) lautet die Taktbezeichnung " C " und die Tempovorschrift "Allo con brio" . Die Originalausgabe hat dagegen " " und "Allegro" . Es ist an den Abzügen zu erkennen, daß die Tempovorschrift ursprünglich mit der des Autographs übereinstimmte und in der Platte umgestochen wurde. Ob die Durchstreichung des " C " nachträglich vorgenommen wurde, läßt sich nicht entscheiden. Beethoven wünschte also offenbar diese Korrekturen rückgängig gemacht, was nicht geschah.
4 Die Notierung wurde in der Originalausgabe auf der letzten Seite als Alternative angegeben.
5 Goethe war am 14.7.1812 in Teplitz eingetroffen. Am 19. Juli sind Goethe und Beethoven einander zum erstenmal begegnet, s. Goethes Werke III/4, Weimar 1891, S. 303f.
6 Der Verlag hatte Beethoven am 24.9.1810 (Brief 469) einen Bonus im Wert von 50 Talern für Musikalien eingeräumt, die bei seinem Wiener Kommissionär Johann Traeg auszuwählen waren.
7 Op. 85.
8 Op. 75 (nur die ersten drei Lieder sind von Goethe) und op. 83.
9 Beethoven hatte Amalie Sebald im Sommer 1811 in Teplitz kennengelernt und ist auch 1812, nach seiner Rückkehr von Franzensbad, wieder in Teplitz mit ihr zusammengetroffen, s. Brief 593 vom 16.9.1812 und die folgenden Briefe an Amalie Sebald.
10 Amalie Sebald gehörte der Berliner Singakademie an, die seit 1800 von Karl Friedrich Zelter geleitet wurde.
11 Gemeint sind die Klaviertrios op. 70.
12 Die beiden folgenden Worte sind über den Strich geschrieben.
13 Die folgende Nachschrift wurde von Anderson (Nr. 377) als ein gesondertes Schreiben aufgefaßt und mit dem 18.7.1812 datiert, wahrscheinlich wegen des von fremder Hand angebrachten Vermerks "17/18" . Der Inhalt spricht indessen für die Zusammengehörigkeit der beiden Manuskripte. Die "18" bezeichnet vermutlich das Eingangsdatum in Leipzig (18.9.1812).
14 Beethoven legte offenbar Brief 585 vom selben Tag (17.7.1812) an " Emilie M. in H." bei.