Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
660. Beethoven an Baron Franz Alexander von Neffzer1
[Wien, vielleicht Sommer 1813]2
1 Franz Alexander Freiherr von Neffzer (1779 – 1864) besaß in der Nähe von Gräz in Schlesien ein Gut und soll zum Bekanntenkreis des Fürsten Karl Lichnowsky gehört haben, s. Kalischer/ Frimmel Nr. 471. In den Hofschematismen führt er den Titel " k.k. Kämmerer", scheint aber am Wiener Hof keine offizielle Funktion gehabt zu haben. Über seine Beziehungen zu Beethoven ist außer dem vorliegenden Brief nichts bekannt.
2 Als Anhaltspunkte zur Datierung dienen die Wohnungsangabe und die Erwähnung der bevorstehenden Abreise nach Baden. Im Pasqualati-Haus (Mölkerbastei Nr. 1239) wohnte Beethoven mit zahlreichen, langwährenden Unterbrechungen von Ende 1804 bis Anfang 1815, in Baden hielt er sich im gleichen Zeitraum in den Sommermonaten 1807, 1809, 1810, 1813 und 1814 auf. Die Sommermonate 1813 kommen für die Abfassung des vorliegenden Briefes am ehesten in Frage, da Beethoven zur Verfolgung gerichtlicher Angelegenheiten häufiger nach Wien zurückkehren mußte und deshalb wohl seine Stadtwohnung beibehielt.
3 Es ist nicht bekannt, wozu Beethoven einen Wagen benötigte, möglicherweise für den Transport eines Klaviers nach Baden.