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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

660. Beethoven an Baron Franz Alexander von Neffzer1

[Wien, vielleicht Sommer 1813]2

Lieber Baron !

Sie haben mir versprochen, mir eine Antwort wegen dem Wagen3 zu geben, ich bitte sie innigst darum – wenn sie heute sie mir sie nicht geben können, so schicken sie nur morgen dieselbe in's pascolatische Hauß auf der Mölker-Bastey, wo mein Bedienter seyn wird, der mir sie sogleich nach Baaden schicken wird – sollte mein Bedienter, der jedoch von Morgens früh bis Mittags 12 gewöhnlich zu Hause seyn muß, <nich>und nachmittags von 3 uhr bis 4, nicht da seyn, so laßen sie ihre Antwort nur beym Haußmeister abgeben – vieleicht finden sie auch Unterdessen etwas anders, verzeihen sie meine Zudringlichkeit, von allen meinen sonstigen Freunden ist niemand hier, und ich kann mir in nichts d g. rathen und helfen –
Morgen gehe ich nach Baaden, von wo ich sonnabends zurückkehren, und dann gleich bey ihnen einsprechen werde. –
ihr ergebenster Beethowen
Für Herrn Baron von Nefzer.



1 Franz Alexander Freiherr von Neffzer (1779 – 1864) besaß in der Nähe von Gräz in Schlesien ein Gut und soll zum Bekanntenkreis des Fürsten Karl Lichnowsky gehört haben, s. Kalischer/ Frimmel Nr. 471. In den Hofschematismen führt er den Titel " k.k. Kämmerer", scheint aber am Wiener Hof keine offizielle Funktion gehabt zu haben. Über seine Beziehungen zu Beethoven ist außer dem vorliegenden Brief nichts bekannt.

2 Als Anhaltspunkte zur Datierung dienen die Wohnungsangabe und die Erwähnung der bevorstehenden Abreise nach Baden. Im Pasqualati-Haus (Mölkerbastei Nr. 1239) wohnte Beethoven mit zahlreichen, langwährenden Unterbrechungen von Ende 1804 bis Anfang 1815, in Baden hielt er sich im gleichen Zeitraum in den Sommermonaten 1807, 1809, 1810, 1813 und 1814 auf. Die Sommermonate 1813 kommen für die Abfassung des vorliegenden Briefes am ehesten in Frage, da Beethoven zur Verfolgung gerichtlicher Angelegenheiten häufiger nach Wien zurückkehren mußte und deshalb wohl seine Stadtwohnung beibehielt.

3 Es ist nicht bekannt, wozu Beethoven einen Wagen benötigte, möglicherweise für den Transport eines Klaviers nach Baden.


© 1998 G. Henle Verlag, München