Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
718. Beethoven an Baronin Dorothea von Ertmann1
[Wien, vor dem 18. Juni 1814]2
1 Catharina Dorothea Freiin von Ertmann geb. Graumann (1781 – 1849), Pianistin, Gattin des Hauptmanns Stephan Freiherr von Ertmann (1769 – 1835).
2 Der Brief wurde vermutlich kurze Zeit vor der Rückkehr Kaiser Franz I. nach Wien am 18.6.1814 geschrieben.
3 Karoline Pichler (1769 – 1843), österreichische Schriftstellerin. Ihr Haus in der Alsergasse war ein Mittelpunkt der literarischen Kreise in Wien. Sie hatte Beethoven den Text zu der tragischen Oper Mathilde ou les Croisades zukommen lassen. In ihren Memoiren, Denkwürdigkeiten aus meinem Leben , hrsg. v. Emil Karl Blümml, München 1914, Bd. 2, S. 8f., berichtet sie:
4 Die Rückkehr Kaiser Franz I. sollte mit zahlreichen Festveranstaltungen gefeiert werden. Im Kärntnertortheater, das während der Probenzeit vom 7. bis 17.6.1814 geschlossen blieb, wurde Joseph Weigls Oper Die Weihe der Zukunft einstudiert. Vielleicht war auch das genannte Libretto von Karoline Pichler auf diesen aktuellen Anlaß abgestimmt.