Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
749. Beethoven an Herrn Huber1
[Wien, ab Herbst 1814]2
1 Der Adressat ist nicht identisch mit Franz Xaver Huber (1755 – 1814), dem Textdichter von Beethovens Oratorium Christus am Ölberge op. 85. Dieser, als Parteigänger der Franzosen und Redakteur des kurzlebigen antiösterreichischen "Morgenboten" Verfolgung befürchtend, lebte seit Herbst 1809 in München und ist am 25.7.1814 in Mainz gestorben.
2 Dem vorliegenden Schreiben war nach Thayer (III, S. 296) und Frimmel (Beethovens äussere Erscheinung , in: Beethoven-Studien I, München 1905, S. 56f.) der Stich von Blasius Höfel nach einer Bleistiftzeichnung von Louis Letronne beigelegt. Dieses Portrait ist mit 1814 datiert und dürfte wohl, wie Frimmel meint, während der Kongreßzeit im Herbst 1814 entstanden sein. Beethoven hat es als gut getroffen eingeschätzt und auch in späteren Jahren noch an seine Freunde verschenkt. Insofern könnte der Brief auch nach 1814 geschrieben worden sein. Wegen der deutschen Form der Unterschrift ist das Jahr 1818 als Grenze anzusehen.