Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
786. Beethoven an Joseph Xaver Brauchle1 in Jedlesee
[Wien, nach dem 1. März 1815]2
1 Joseph Xaver Brauchle (1783 – 1838), als Erzieher, Musiklehrer und Sekretär Angestellter der Gräfin Marie Erdödy, Komponist.
2 Möglicherweise steht der Brief im Zusammenhang mit einem Schreiben des Bruders Kaspar Karl an die Gräfin Erdödy, das in Brief 785 vom 1.3.1815 erwähnt wird. Am 3.2.1815 hatte sich Beethoven (Brief 781 an Varena) um die Beschaffung von nicht näher bezeichneten Tieren, möglicherweise Pfauen, für seinen kranken Bruder bemüht.
3 Kaspar Karl van Beethoven hatte die Gräfin Erdödy möglicherweise um Pferde gebeten.
4 Ein Dorf am Fuße des Bisamberges unweit Jedlesee.
5 Kaspar Karl van Beethovens Erkrankung an Tuberkulose war Anfang 1815 in ein akutes Stadium getreten. Am 8.3.1815 reichte er bei seiner Dienststelle ein Gesuch um Beurlaubung ein, s. den abschlägigen Bescheid vom 23.10.1815 (Brief 842).