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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

800. Beethoven an Joseph Linke

[Wien, möglicherweise Frühjahr 1815]1

Lieber Linke

erzeigen sie mir Die Gefälligkeit Morgen früh bey mir zu frühstücken, so früh, als sie wollen, Jedoch nicht später als halb 8 uhr – bringen sie einen Violonschell Bogen mit, da ich mit ihnen zu reden habe –

ihr ergebenster Diener
ludwig van Beethowen
Für Herrn Von Linke. Virtuose auf dem Violonschell



1 Der graphologische Befund (weite, ausgeschriebene Handschrift) spricht für die späteren Lebensjahre Beethovens, jedoch wegen der deutschen Form der Unterschrift vor 1818/19. Eine weitere Präzisierung des Datums ergibt sich aus der Biographie des Adressaten und aus dem Inhalt des Schreibens. Linke kam erst im Juni 1808 nach Wien und ging Anfang 1816 für zwei Jahre in Begleitung der Gräfin Erdödy nach Paucovecz nach Kroatien. Den Sommer 1815 hatte er bei der Gräfin in Jedlesee verbracht. Das vorliegende Schreiben steht vermutlich in Zusammenhang mit einer neuen Cellokomposition, für die Beethoven Linkes Rat in spieltechnischen Fragen suchte. Dies könnten die im Frühjahr und Sommer 1815 entstandenen Cellosonaten op. 102 gewesen sein.


© 1998 G. Henle Verlag, München