Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
854. Beethoven an Ferdinand Ries in London
Mittewoche am 22ten November Vien 1815.
1 Der Name der Firma hier und am Ende des Briefes sowie derjenige Birchalls von fremder Hand eingefügt.
2 Die Handschrift war für Robert Birchall bestimmt, der die Klavierauszüge von op. 91 und op. 92 zusammen mit op. 96 und op. 97 gekauft hatte, vgl. Brief 855 .
3 Die Veröffentlichung von op. 92, op. 96 und op. 97 in London wurde immer wieder verschoben, da sich die Ausgabe des Wiener Verlegers Steiner verzögerte. Am 14.12.1816 (Brief 1013) teilt Beethoven Birchall schließlich mit, daß der Klavierauszug von op. 92 unverzüglich zu publizieren sei. Tatsächlich erschien op. 92 in London am 7.1.1817, s. Alan Tyson, Authentic Editions of Beethoven published in Great Britain , in: BBB S. 200.
4 Op. 97 und op. 96 schickte Beethoven mit Brief 895 vom 3.2.1816 an Birchall. Op. 96 sollte ursprünglich "im Monat May" , op. 97 "aber Später" (s. Brief 879) herauskommen. Am 1. Oktober (Brief 982) schrieb Beethoven an Birchall, daß beide Werke ohne Verzögerung zu veröffentlichen seien. Op. 96 und op. 97 erschienen dann in London am 29. Oktober bzw. am 5. Dezember.
5 Birchall zahlte für op. 91, op. 92, op. 96 und op. 97 insgesamt 130 holländische Dukaten, s. Beethovens Quittung und Eigentumsbestätigung vom 9.3.1816.
6 Durch die Währungsreform im Jahre 1811 und die Verhandlungen mit den Erben des Fürsten Kinsky sowie mit den Vermögenskuratoren des Fürsten Lobkowitz ist Beethovens Gehalt von ursprünglich 4000 Gulden Bankozettel auf 3400 Gulden Wiener Währung (Einlösungsscheine) gesetzt worden. Der Gehaltsanteil des Erzherzogs Rudolph ist regelmäßig gezahlt worden.
7 Kaspar Karl van Beethoven starb am 15.11.1815.
8 Johanna van Beethoven.
9 Beethoven meint den Verleger Robert Birchall.
10 Der Komponist und Violonist Johann Peter Salomon hatte die Verbindung zwischen Beethoven und dem Londoner Verleger Birchall hergestellt; s. Brief 809 .
11 Beethoven hatte den Klavierauszug von op. 91 vor dem 28. Oktober 1815 an Birchall geschickt, s. Brief 844 .