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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

856. Beethoven an Baron Johann Baptist Pasqualati

[Wien, zwischen dem 22. November 1815 und Sommer 1818]1

Werther verehrter Freund obschon heute Postag ist, hab ich die große Bitte an sie, daß sie mich besuchen mögten, indem ich schon einige Täge nicht wohl bin, aber noch heute, wenn es ihnen möglich ist, indem es die Angelegenheiten meines Neffen mit Dr. Adlersburg betrift, wo es höchst nöthig wäre, daß ich selbst mit spräche, allein ich kann u. darf nicht ausgehn. – laßen sie mich also gütigst wissen, wann sie mich sehn wollen heute?!!!???
ihr Bthwen
Hr. Baron von Pasqualati



1 Das Billett bezieht sich wahrscheinlich auf eine Angelegenheit, die mit Beethovens Vormundschaft über seinen Neffen Karl in Zusammenhang steht, oder auf diese selbst. Es kann daher frühestens am 22.11.1815 geschrieben worden sein, als Johanna van Beethoven vorübergehend zur Vormünderin eingesetzt wurde und die gerichtlichen Auseinandersetzungen um die Vormundschaft begannen. Dr. Karl von Adlersburg (1774 – 1855), schon in früheren Jahren für ihn tätig, hat Beethoven etwa bis Sommer 1818 juristisch beraten und sich insbesondere um das Vermögen des Neffen gekümmert. Die letzte Aktion, in die Adlersburg eingeschaltet gewesen ist, dürfte der Verkauf des Hauses Nr. 121 in der Alservorstadt am 2.7.1818 gewesen sein. Das Haus gehörte zu drei Vierteln der Schwägerin und zu einem Viertel dem Neffen. Im Herbst 1819, als es um die Wiedererlangung der Vormundschaft ging, wählte Beethoven Dr. Johann Baptist Bach als seinen Anwalt.


© 1998 G. Henle Verlag, München