Ue
Beethoven-Haus Bonn Hilfe
schließen ×

Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

868. Beethoven an Sigmund Anton Steiner

[Wien, Dezember 1815]1

mein Bester Generallieutenant!

Es hat dem Himmel gefallen die Schlacht glücklich in London ankommen zu machen,2 allein er hat sich Zeit dazu gelaßen, ich erhalte eben ein schreiben von dem Korre[s]pondenten in london,3 daß er erst jezt dieses Werk erhalten und er bittet sehr, daß man veranlassen möchte, daß dieses Werk erst in 3 oder 4 Monathen hier erscheine.4 – ich bitte sie, wenn es ihnen auch nicht angenehm ist, doch so lange zurükzuhalten, bey dieser Gelegenheit erhielt auch endlich die überzeugung, daß alles gelogen war, was man sagte, daß die schlacht in london gestochen sey5 – welches ihnen nun wieder angenehm seyn muß, und mir auch, – thun sie was sie können, Es wird sich schon eine andere Gelegenheit zeigen, wo ich mich ihnen auch vor allen andern gefällig zeigen werde – mein Bruder6 wird sich mit ihnen hierüber besprechen. –
der Bittende g — — s.
An Herrn Herrn v. Steiner



1 Haslingers Datierung ist vermutlich nachträglich erfolgt und irrig, denn noch am 22.11.1815 wußte Beethoven nichts von der Ankunft des Klavierauszuges von op. 91 in London, s. Brief 854 und 855 an Ries und Birchall.

2 Gemeint ist die Stichvorlage zur englischen Ausgabe des Klavierauszugs von op. 91.

3 Anderson (Nr. 561) vermutet Birchalls Geschäftsführer Christopher Lonsdale. Beethoven schreibt aber am 22.11.1815 an Birchall (Brief 855), daß er die Stichvorlage von op. 91 vor vier Wochen "mittelst des Geschäftsträgers Herrens Neumann" an Coutts & Co. geschickt habe. Vielleicht ist auch Ferdinand Ries gemeint, den Beethoven in die englische Publikation von op. 91 eingeschaltet hatte, s. Brief 940 .

4 Op. 91 wurde zwar von Steiner bereits im September 1815 angekündigt, ist aber erst im März 1816 erschienen.

5 Vgl. Brief 809 an Johann Peter Salomon vom 1.6.1815 und Brief 810 an Fürst Rasumowky vom 5.6.1815. Die erste englische Ausgabe von op. 91 erschien im Januar 1816 bei Birchall, s. Alan Tyson, Authentic Editions of Beethoven Published in Great Britain , in: BBB S. 200.

6 Wenn die Datierung des Briefes korrekt ist, Johann van Beethoven. Der Bruder Kaspar Karl van Beethoven war am 15.11.1815 gestorben.


© 1998 G. Henle Verlag, München