Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
902. Beethoven an Carl Czerny
[Wien, 12. Februar 1816]1
1 Der Brief wurde einen Tag nach dem Abschiedskonzert vom 11.2.1816 geschrieben, das Ignaz Schuppanzigh vor seiner Reise nach Rußland gab. Czerny hatte den Klavierpart in op. 16 übernommen und sich darin "im jugendlichen Leichtsinn manche Aenderungen, – Erschwerung der Passagen, Benützung der höheren Octave" erlaubt. Beethoven hatte ihn dafür vor allen Musikern gerügt, entschuldigte sich aber tags darauf im vorliegenden Brief, vgl. TDR III, S. 548f.
2 Am 18.2.1816 gab der Cellist Joseph Linke im Saal des Hotels "Zum römischen Kaiser" sein Abschiedskonzert. Czerny hatte den Klavierpart in einer der beiden Cellosonaten op. 102 zu spielen.