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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

902. Beethoven an Carl Czerny

[Wien, 12. Februar 1816]1

lieber Z Heute kann ich sie nicht sehn, morgen werde ich selbst zu ihnen kommen, um mit ihnen zu sprechen – ich plazte gestern so heraus, Es war mir sehr leid, als es geschehen war, allein dies müßen sie einem autor verzeihen, der sein werk lieber gehört hätte gerade, wie er's geschrieben, so schön sie auch übrigens gespielt. –
ich werde das aber schon bey der violon schell Sonate laut wieder gut machen,2 seyn sie überzeugt, daß ich als Künstler das gröste wohlwollen für sie hege, u. mich bemühen werde, ihnen immer zu bezeigen. –

ihr wahrer Freund
Beethowen
Für Herrn von < Sch>Zerni Berühmten Virtuosen



1 Der Brief wurde einen Tag nach dem Abschiedskonzert vom 11.2.1816 geschrieben, das Ignaz Schuppanzigh vor seiner Reise nach Rußland gab. Czerny hatte den Klavierpart in op. 16 übernommen und sich darin "im jugendlichen Leichtsinn manche Aenderungen, – Erschwerung der Passagen, Benützung der höheren Octave" erlaubt. Beethoven hatte ihn dafür vor allen Musikern gerügt, entschuldigte sich aber tags darauf im vorliegenden Brief, vgl. TDR III, S. 548f.

2 Am 18.2.1816 gab der Cellist Joseph Linke im Saal des Hotels "Zum römischen Kaiser" sein Abschiedskonzert. Czerny hatte den Klavierpart in einer der beiden Cellosonaten op. 102 zu spielen.


© 1998 G. Henle Verlag, München