Ue
Beethoven-Haus Bonn Hilfe
schließen ×

Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

923. Beethoven an Ferdinand Ries in London

Vien am 3ten April 1816

Mein lieber riese, wahrscheinlich wird Herr V.1 nun <all>das trio u. Sonate2 erhalten haben, in den Vorigen Briefen habe ich noch 10 dukaten für die Kopiatur u. Porto verlangt,3 wahrscheinlich werden sie mir diese 10 # noch auswirken – immer habe ich einige Sorge, daß sie für mich viel für Porto auslegen mußen, ich wünschte recht sehr, daß sie so gütig wären, mir alle meine Briefe an Sie anzurechnen, da ich sie ihnen den[n] von hier aus vom Hause Frieß an das Hauß Coutts in london will vergüten laßen. – Sollte der Verleger V. kein Hinderniß finden, welches er aber sogleich auf der Post an mich anzuzeigen ersucht wird, so <kann> soll die Sonate +mit sn8 Violin+ hier im Monath Juni am 15ten desselben herauskommen, dasTrioam 15-ten Juli, wegen dem Klawierauszug der Sinfonie4 werde ich es noch Hr. V. zuwissen machen, wann <es>er herauskommen soll. – Neate muß nun wohl in London seyn, ich habe ihm mehrerre Kompositionen von mir mitgegeben,5 u. er hat mir die beste Verwendung davon für mich versprochen, grüßen sie ihn von mir. – der Erzherzog Rudolf spielt auch ihre Werke mein lieber Rieß, wovon mir il sogno6 besonders wohlgefallen hat. –
leben sie wohl mein lieber R. emphelen sie mich ihrer lieben Frau, wie allen schönen Engländerinnen, von mir die es freuen kann.7
ihr wahrer Freund Beethowen
Vienne
M.r Ferd. Ries chez M.rs B.A. Goldschmid London



1 Gemeint ist Robert Birchall. Die Initiale "V" ist offenbar ein Versehen Beethovens.

2 Op. 97 und op. 96.

3 Siehe Brief 899 vom 10.2.1816 und Brief 908 vom 28.2.1816.

4 Op. 92.

5 Beethoven hatte Brief 917 vom 19.3.1816, in dem Ries die Rückkehr Neates mitteilt, offenbar noch nicht erhalten. In Neates Gepäck waren op. 115 und die Ouvertüren zu op. 113 und op. 117, op. 72, op. 92, op. 95, op. 102, op. 112 und op. 136, s. Brief 983 von Anfang Oktober 1816 an George Smart; außerdem eine Abschrift des Violinkonzerts op. 61, s. Brief 896 .

6 Gemeint ist das Klavierstück The Dream op. 49, erstmals 1813 im Selbstverlag erschienen, danach mehrfach nachgedruckt.

7 Ursprüngliche Wortfolge: "die es freuen von mir kann" ; Umstellung durch Bezifferung.


© 1998 G. Henle Verlag, München