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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

959. Beethoven an Nikolaus Zmeskall

Baden am 18ten august 1816

Lieber werther Z !

Nicht viel Zeit ihnen mancherley zu schreiben, bitte ich sie nur, mir gefälligst zu schreiben, wie sie es halten, um einen neuen Bedienten aufzunehmen, schicken sie an die Polizey? oder wie sonst. – der jezige hat sich aufgedrungen, obschon ich mit dem andern Ursache hatte, unzufrieden zu seyn, so würde ich immer ohne dieses Aufdringen es abge- abgewartet1 haben, bis ich einen wirklich vorzüglichen gefunden hätte – ich bitte sie aber von der Idee zurück zu kehren, als wenn es kein Bedienter bey mir aushalten könnte, ich habe allen den meisten selbst aufgesagt, außer demjenigen, welcher zur Gr. Erdödy übergieng, u. dieser ware 7 Jahr in meinen Diensten.2 – sollten sie den genommen haben, welchen ich vor kurzem selbst weggethan (Nb . ich sagte ihm auf3), so glaube ich, daß, indem ich ihn auf eine Art entlaßen habe, wofür er mir Dank wißen kann, er unß gerne behülflich seyn würde einen zu schaffen oder durch die Polizey, wie sie glauben. – ich wünschte einen, der etwas oder ganz Schneider ist, Geheirathet, wenn möglich ohne Kinder. – für den Augenblick würde ich ihn allein nehmen, jedoch auch vieleicht später mit seinem weibe. – Monathlich 40 fl [u.]* stiefelgeld 40 fl. – u. livree
natürlich machte man einen andern Kontrakt wenn das weib dazukäme. ich bitte sie mir auch genau zu sagen, wie viel sie jezt einem Bedienten mit Weibe bezahlen? oder auch einer Haußhälterin allein? – dieses sind alles sachen, die mir einem armen österreichschen Musikanten zu wissen nöthig sind. – ich bitte sie erstens um Verzeihung wegen dieser Angelegenheit, 2-tens, daß ich sie sogleich um Antwort bitten muß, ich könnte diesen schon am 25ten dieses wegthun,4 u. bin im stande 50 fl., dich [recte: die] ich ihm sehr Dumm vorgeschoßen, wieder zu erhalten –

in Eil ihr
l. v. Beethowen



1 Wortwiederholung bei Seitenwechsel.

2 Vgl. die Briefe 360 und 361 von Anfang März 1809.

3 Wahrscheinlich im April 1816. Der Nachfolger, den Beethoven jetzt zu entlassen wünschte, stand im September fünf Monate in Diensten, s. Brief 970 vom 5.9.1816.

4 Setzt man voraus, daß sich Beethoven an die übliche Kündigungsfrist von 14 Tagen gehalten hat, so müßte er dem Bedienten bereits vor dem 12.8.1816 aufgesagt haben. Dieser war aber noch im September in seinen Diensten, s. Brief 970 . Vielleicht meint er den 25. September.


© 1998 G. Henle Verlag, München