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Beethoven-Haus Bonn Hilfe
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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

967. Beethoven an Sigmund Anton Steiner

Baden am 4ten September. [1816]1

Sehr bester General-[Lieutnant]

folgende Briefe an Schlemmer an Hering,2 er wohnt gleich auf dem Kohlmarkt im schwabischen Hause,3 bitte sogleich <zu>eiligst prestissimo auf's schnellste zu besorgen, u. diese Saüe4 gleich zu verkauffen. Volti Subito5 Dem Adjutanten ist das wegen dem V iolonschell angebrachte zu übergeben ich mögte es wohl angebracht haben beym Trio6 – ich bitte mir sogleich zu berichten, wann das Trio fertig, daß ich dem Erzherzog ein Exemplar davon schicken kann7
Es eilt also presto Prestissimo , man spornt den Adjutanten – schickt jemand einen Brief so bitte ich diesen Citissime hieher zu besorgen, alles eilt, damit die Staatskassen gefüllt werden, u. der Generalstab gehörig bewirthet werden könne! – Schlemmer wohnt auf dem Kohlmarkt im klein Brandauischen Hause,8 Es ist ebenfalls wichtig, daß dieser Lumpenkerl sogleich sein schreiben erhalte. – Volti subito ich höre das lied auf Merkenstein erscheint zur Zeit des Schlittschuhlaufens,9 d.h. veni, vidi, vinci !!!
wegen der Partitur des 4tets10 ist der Adjutant immer noch in Verdacht, ich emphele daher die strengste Untersuchung, ich habe es hier angesehn, ohne < Correctur>Partitur kanns nicht corrigirt werden

ich umarme den g. l. von Herzen u. wünsche ihm die Ruthe eine<r>s <Stute>Hengstes.
in Eil der g — — s .

[Als Beilage:]

Zur Vermeidung alles Irrthums ist zu wissen, daß in allen meinen Werken, wo in der V iolonschell stimme Violinschlüßel steht die Noten um eine 8ve tiefer genommen werden nemlich:
Schalter Grafiken einbinden klingt so Schalter Grafiken einbinden
<sonst>steht aber darüber in 8va wie hier Schalter Grafiken einbinden so klingt dieses wie hier Schalter Grafiken einbinden
steht loco Schalter Grafiken einbinden so behalten die Töne die selbige Lage wie im Violinschlüßel nemlich: Schalter Grafiken einbinden



1 Die Jahreszahl ergibt sich aus der Erwähnung des kurz vor dem Erscheinen stehenden Klaviertrios op. 97.

2 Diese beiden Briefe sind nicht überliefert.

3 Häring wohnte im Haus Nr. 298 in der Inneren Stadt auf dem Kohlmarkt, s. Brief 1016 . Es war in seinem und Katharina von Schwabs Besitz, s. Mathias Gutjahr, Vollständiges Verzeichniß aller in der k.k. Haupt- und Residenz-Stadt Wien und ihren Vorstädten befindlichen Straßen, Gassen, Plätzen und Häusern, dann derselben Schilde und Eigenthümer , Wien 1816, S. 12.

4 Gemeint sind die Tintenflecke am rechten Rand der ersten Seite.

5 Seitenwechsel.

6 Gemeint ist die unten wiedergegebene Anweisung. Sie wurde laut KH, S. 272f., den ersten Exemplaren der Originalausgabe von op. 97 auf einem separaten Blatt beigelegt und später am Ende der Violoncellostimme gedruckt.

7 Op. 97 ist Erzherzog Rudolph gewidmet.

8 Das Haus der Brandauischen Erben war das Haus Nr. 1217 auf dem Kohlmarkt. In Brief 1334 vom 23.9.1819 nennt Beethoven jedoch das Nebenhaus Nr. 1216 als Schlemmers Adresse und bezeichnet es als das "groß-Brandauische" .

9 Op. 100 erschien bereits im September 1816.

10 Op. 95.


© 1998 G. Henle Verlag, München