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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1115. Beethoven an Dr. Johann Bihler1

[Wien, vielleicht Mitte April 1817]2

lieber B !

Der Doktor Sassefraß3 , Wovon ich ihnen sagte kommt heute um 12 uhr, ich bitte sie daher sich auch bey mir einzufinden – damit sie nicht stolpern Numerire ich ihnen das Hauß den Stock so daß sie alles vor sich sehn, ehe sie da sind – 1241 im 3-ten Stock wohnt dieser arme Verfolgte verachtete Österreichische Musikant
Beethowen
Hr. Dr. Von Bihler



1 Johann Bihler, "Doctor der Arzneykunde" , war Hauslehrer bei dem Großhändler Baron Johann Baptist von Puthon.

2 Der Brief, üblicherweise mit 1817 datiert, steht vielleicht mit der neuen ärztlichen Therapie in Zusammenhang, der sich Beethoven ab Mitte April 1817 zu unterziehen hatte, vgl. Brief 1132 vom 19.6.1817 an die Gräfin Erdödy. Die angegebene Wohnung "1241 im 3-ten Stock" auf der Schottenbastei könnte ein Übergangsquartier vor dem Einzug in das Haus Nr. 268 in der Vorstadt Landstraße gewesen sein, wo sich Beethoven zu Georgi 1817 (24. April) eingemietet hatte.

3 Sassafras, ein nordamerikanischer Baum, aus dessen Wurzel ein harntreibendes Arzneimittel hergestellt wurde (lignum Sassafras, Fenchelholz); der Name diente auch als Bezeichnung für einen medizinischen Scharlatan. Thayer erwähnt eine im Josephstädter Theater aufgeführte Posse, in der ein Arzt Dr. Sassafraß die Hauptrolle spielte, s. TDR IV, S. 41; vgl. auch Kommentar zu Kalischer/ Frimmel Nr. 748. Hier ist wohl einer von Beethovens behandelnden Ärzten gemeint. Beethoven wechselte im April 1817 von Dr. Johann Malfatti zu Dr. Jakob Staudenheim.


© 1998 G. Henle Verlag, München