Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
1285. Beethoven an Ferdinand Ries in London
Vien am 30ten Jenner 1819
1 Brief 1274 , nicht erhalten.
2 Wahrscheinlich meint Beethoven den Vormundschaftsprozeß, in den er seit Dezember 1818 verwickelt war, s. Brief 1273 vom 15.12.1818 und Brief 1286 vom 1.2.1819.
3 Beethoven hatte im Sommer 1817 zugesagt, im Januar 1818 nach London zu reisen und zwei Symphonien für die Philharmonische Gesellschaft zu komponieren.
4 In London war besonders George Smart, der die "lenten oratorios" leitete, an einem neuen Oratorium Beethovens interessiert. Durch Potter hatte er ihm Anfang 1818 ein Angebot unterbreitet, s. Brief 1236 .
5 Siehe Brief 987 vom 29.10.1816.
6 Die Ouvertüre zu op. 117.
7 Op. 115.
8 Op. 104.
9 Op. 106.
10 Op. 104 wurde 1819 bei Elizabeth Lavenu in London veröffentlicht. Obwohl nicht in Stationers Hall eingetragen, ist die Ausgabe textlich von dem im Februar 1819 erschienenen Wiener Druck von Artaria & Comp. unabhängig. Ihre Authentizität wird auch durch die Eigentumserklärung vom 4.4.1820 bestätigt, vgl. Alan Tyson, The Authors of the Op. 104 String Quintet , in: Beethoven Studies [1], hrsg. v. Alan Tyson, New York 1973, S, 158 – 173, hier besonders S. 171f. Op. 106 wurde von " The Regent's Harmonic Institution" in London veröffentlicht. Die Ausgabe wurde erstmals am 1.10.1819 in Stationers Hall registriert, es wurde jedoch offenbar kein Exemplar hinterlegt. Ein zweiter Eintrag erfolgte am 24.12.1819. Zu dieser Ausgabe, die in zwei Teilen erschien und den zweiten und dritten Satz umstellt, s. Alan Tyson, The Hammerklavier Sonata and its English editions , in: The Musical Times 103 (1962), S. 235ff. und von demselben The Authentic English Editions of Beethoven , London 1963, S. 102ff.
11 An Artaria & Comp. in Wien. Die Ausgaben erschienen im Februar (op. 104) und September (op. 106) 1819.
12 Ein derartiges Schriftstück ist nicht bekannt. Beethoven wollte jedoch noch im Dezember 1819 eine Eigentumserklärung für die Londoner Verleger durch Franz Oliva anfertigen lassen, s. BKh 1, S. 176.
13 Die Metronomangaben sandte Beethoven in Brief 1309 vom 16.6.1819.
14 Ries hatte schon in Brief 917 vom 19.3.1816 um ein Porträt Beethovens gebeten.