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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1305. Beethoven an Joseph Karl Bernard

[Mödling,]1 Sonntags am 6ten Juni 1819

lieber B Endlich hier durch einen dritten Von der stadH.[auptmannschaft] die Entscheidung,2 wie mir scheint, war sie unß günstig, dafür dank unserm Freund Br. P3 Es ist alles leicht widerlegt No 3 die höchste Bewilligung wird eindringen –
ich bitte sie, sich nur ein wenig anzustrengen, damit ich dienstags das Gesuch, welches ich sie bitte, theils aus meinem Geschmier theils aus dem was sie besser wissen u von allem auch am Besten Unterrichtet sind, zu machen,4 Dienstag gegen 1/2 2 uhr hohle ich sie ab zum speisen, ich mögte Na[c]hmittags noch das Gesuch seiner K.[aiserlichen] H.[oheit] übergeben –
mit der Versicherung der innigsten Freundschaft bitte ich sie nochmals um ein kräftiges mit Gründen wohl versehenes Gesuch, u. daß ich's gleich Diengstags übergeben kann. –
ihr Beethoven



1 Beethoven war am 12.5.1819 für die Sommermonate in das Hafner-Haus in Mödling gezogen. (Das Datum seiner Ankunft hat Beethoven in seinem Kalender vermerkt; Berlin, Staatsbibliothek, aut. 35,87a.)

2 Die Stadthauptmannschaft war für die Ausstellung eines Reisepasses zuständig. Beethoven hatte im April 1819 einen Paß für seinen Neffen zur Ausreise nach Bayern (Landshut) beantragt. Der Magistrat der Stadt Wien hatte als Obervormundschaftsbehörde am 7.5.1819 eine negative Stellungnahme abgegeben (Wien, Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv-Akten, Persönlichkeiten, B 14, fol. 82 – 86). Der daraufhin ergangene ablehnende Bescheid, der dem vorliegenden Brief beigefügt war, ist nicht erhalten.

3 Vielleicht Baron Johann Baptist Pasqualati, wie Anderson (Nr. 947) vorschlägt. Das "P" ist auch als "H" lesbar.

4 Beethoven beabsichtigte, wegen der Paßerteilung für seinen Neffen ein Gesuch an den Erzherzog Ludwig zu richten. Von dieser Bittschrift, die der Erzherzog Rudolph überreichen sollte, ist bereits im April und Mai 1819 die Rede, s. BKh 1, S. 44f. und 63f. sowie Brief 1300 . Sie wurde aber erst gegen Ende Juni 1819 abgegeben, s. Brief 1308 .


© 1998 G. Henle Verlag, München