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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1308. Beethoven an Joseph Karl Bernard

[Mödling,] Mittewoche am 16ten Jun. [1819]1

lieber B.

Ich bitte sie doch die schrift2 <fer>endlich zu stande zu bringen, sie fühlen selbst das Unglückliche für K.[arl], u. Mit einem paar Federstrichen können sie helfen, u. wie viel schadet ihre Verzögerung? –
Jezt muß ich bey Giannattasio oder wo anders zu Kreuz kriechen, um K.[arl] unterzubringen,3 denn nimmermehr zu diesem K. [udlich],4 der entweder spizbube oder schwacher Mensch?!!!! unter beyden ist nicht viel Unterschied, sobald das geschieht, was nicht geschehen soll!!! –
Samstag sehe ich sie, wegen dem oratorium ist mir geschrieben worden5 – ich warte nun auf das ganze, eher kann ich nichts leisten?6 führen sich ganz gut auf, laßen sie ihre besten Freunde ja immer in gröster Noth stecken etc – etc etc etc

leben sie wohl Sonnabens seh ich sie wie immer ihr
Beethoven .



1 Die Jahreszahl ergibt sich aus inneren Gründen. Seit dem 12.5.1819 hielt sich Beethoven in Mödling auf.

2 Gemeint ist die Bittschrift an den Erzherzog Ludwig um Erteilung eines Reisepasses für den Neffen, s. Brief 1305 vom 6.6.1819.

3 Giannattasio lehnte die erneute Aufnahme des Neffen am 17.6.1819 ab. Daraufhin trat Karl van Beethoven am 22.6.1819 in das Institut Joseph Blöchlingers ein, s. TDR IV, S. 142f.

4 Der Neffe besuchte seit Mitte Dezember 1818 oder Anfang Januar 1819 als externer Schüler die Erziehungsanstalt Johann Baptist Kudlichs, seit März 1819 war er dort interniert, s. Brief 1286 vom 1.2.1819 und Beethovens Kalender für 1819 (Berlin, Staatsbibliothek, aut. 35. 87a, S. 9: im März ist K. schon bey K. ganz eingetreten).

5 Vgl. Brief 1307 .

6 Beethoven hatte bereits einen Teil des Textbuches Der Sieg des Kreuzes erhalten, doch ließ Bernard ihn sich später wieder zurückgeben. Am 27.12.1820 berichtete Bernard dem Auftraggeber, der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien: "Mit der ersten, etwas flüchtigen Ausführung desselben nicht ganz zufrieden, nahm ich daher auch jenen Theil, welchen Hr. v. Beethoven schon erhalten hatte, wieder zurück, um eine völlige Umarbeitung mit dem Ganzen vorzunehmen, wobey leider wider Verhoffen ma[n]cherley Unterbrechungen mein Vorhaben verzögerten" (Original im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde). Siehe auch die Schreiben Kiesewetters an Beethoven und Bernard vom 13.1.1824, Brief 1772 .


© 1998 G. Henle Verlag, München