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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1372. Beethoven an Nikolaus Simrock in Bonn

Vien am 18ten März 1820

Lieber Herr Simrock !

Ich weiß nicht, ob ich mich im vorigen Briefe1 recht über alles geaüßert – ich schreibe ihnen daher nur kurz, daß ich auch Wohl, wenn Sie es für nöthig finden, ihnen den Termin zur Herausgabe der Variationen2 verlängern kann +d.H. länger als 6 Monathe.+ – Was die Meße betrift, so habe [ich]* es Reiflich überlegt, u. könnte ihnen selbe wohl für das mir von ihnen angebotene Honor. von 100 louisdor geben,3 wenn sie vieleicht einige Bedingungen, welche ich ich ihnen vorschlagen werde, u. eben, wie ich glaube, ihnen nicht beschwerlich fallen <werden>, eingehen wollten? den Plan über die Herausgabe haben wir hier schon durchgegangen, u. glauben Wohl, daß die Sache, jedoch mit gewissen Modificatio[nen]* bald in's Werk gesezt werde können, welches sehr nöthig ist, daher ich denn auch eilen werde, ihnen baldigst die nöthigen änderungen vorzuschlagen –
da ich weiß, daß die Kaufleute das Postgeld gerne sparen, so füge ich hier 2 österreich<ische>ische Volkslieder4 als Wechsel bey, womit sie schalten u. walten können nach Belieben, die Begleitung ist von mir – ich denke eine Volkslieder Jagd ist beßer als eine Menschen-Jagd der so gepriesenen Helden –

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Mein Kopist ist eben nicht da, ich hoffe sie werden es wohl lesen können – d.g. könnten Sie manche von mir haben, wofür Sie mir eine andere Gefälligkeit erweisen können. –

in Eil der Ihrige
Beethoven

An Herrn Simrock berühmten KunstVerleger in Bonn (am Niederrhein)

ouvres la lettre avec bien de ménagement5



1 Brief 1371 .

2 Op. 107.

3 In Brief 1365 vom 10.2.1820 hatte Beethoven für op. 123 125 Louisdor verlangt.

4 Die beiden Liedsätze sind in KH S. 665 unter WoO 158 aufgeführt. Beethovens Vorlage war die Sammlung Oesterreichische Volkslieder mit ihren Singweisen , hrsg. v. Franz Ziska und Julius Max Schottky, Pest 1819, S. 8 ("Der Knabe auf dem Berge") und S. 10 ("Das liebe Kätzchen").

5 Der Satz befindet sich auf der Adressenseite. Beethovens Anweisung scheint nicht befolgt worden zu sein.


© 1998 G. Henle Verlag, München