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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1374. Beethoven an Maurice Schlesinger in Berlin

Vien am 25ten März 1820

Euer Wohlgebohrn!

Ich erinnere mich, daß Sie mich in Mödling besuchten,1 u. einige Werke von mir wünschten, wenn ich mich recht besinne, so verlangten Sie eher kleinere als größere Kompositionen von mir; ich bin jezt eben im Begriff, mehrere Werke herauszugeben, Unter denen ich ihnen folgende 2 Werke, welche ich am passendsten für Sie glaube antrage. – 25 Schottische Lieder Mit Begleitung von <Piano>Klawier (violin oder Flöte u. Violonschell)2 violin oder Flöte u. Violonschell sind ad libitum , jedes lied ist mit Anfangs Ritornellen wie auch Schlußritornellen versehen, mehrere darunter sind 2 Stimmig 3 Stimmig u. mit Chören, der Text ist von den besten englischen Dichtern, Solche könnten in's Deutsche vortheilhaft übersezt werden, u. sowohl mit englischem als deutschen Text heraus gegeben werden – 8 Themata (worunter Schottische <rusische> ru<ss>ßische Tiroler) für Klawier mit Variationen, welche jede ein kleines werk aus machen, mit einer Flöte ad libitum.3
ich seze ihnen das Honorar für die 25 Schottische Lieder 60 ducaten in Gold an, für die 8 Themata mit leichten Variationen für Klawier u. einer Flöte ad libitum das Honorar 70 ducaten in Gold.4
auf heruntergeseztes in d.g. kann ich mich nicht einlaßen – Sie erhalten <das>diese werke als ihr Eigenthum für den ganzen Kontinent, Schottland u. England ist davon ausgenommen, doch ist die Veranstaltung getroffen, daß ich mich mit der Herausgabe dieser Werke in den beyden ländern enthalte, bis ich weiß, wann Sie selb[e]* auf dem Kontinent heraus geben. –
für diesesmal wünsche ich einige Schnelligkeit in der Herausgabe besagte[r]* werke, u. ersuche Sie daher mit [= mir] schnell ihre Gesinnungen hierüber bekannt zu machen, indem ich sonst Zeit Verlieren würde. – ich bin in Erwartung einer sehr baldigen Antwort

ihr ergebenster
Beethoven .

Nb : Sie haben gar keiner andern Adresse nöthig als "an ludwig van Beethoven in Vien"

An Seine Wohlgebohrn Herrn Moritz Schlesinger in Berlin abzugeben in der Schlesingerschen Buch u. Musick Handlung



1 Im Herbst 1819. Schlesinger berichtet darüber in einem Brief vom 27.2.1859 an Adolph Bernhard Marx, s. Marx, Ludwig van Beethoven. Leben und Schaffen , Berlin 21863, Bd. 2, S. 262f.

2 Op. 108.

3 Op. 107 ohne die Nr. 6 und 7.

4 Dieselben Werke hatte Beethoven zum selben Preis schon am 10.2.1820 Simrock angeboten, s. Brief 1365 .


© 1998 G. Henle Verlag, München