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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1434. Beethoven an Adolph Martin Schlesinger in Berlin

[Döbling, 6. Juli 1821]

Euer Wohlgebohrn!

Erhalten hier die Korrectur1 eine Schwierigerere u Mühseligere ist mir nie vorgekommen – der Hauptfehler ist, daß die erste Korrectur nicht in Berlin gemacht wurde, wodurch die Menge der Fehler hier u. da kaum im gestochenen Exemplar anzubringen für jezt ist zu beachten, daß die Abschrift2 , (da wie es scheint mein Original nicht leßbar genug) ganz korrekt ist, u. sich in allem nach ihr zu richten ist – im gestochenen E. [xemplar] sind die Fehler theils mit Röthel theils mit rother dinte angezeigt, die Täkte aber mit grauem Bleystift angezeigt. – Die verbeßerungen in der Abschrift sind mit rother Dinte angedeutet, +das Verzeichniß der Fehler3 ebenfalls mit Rother Dinte.+ Es ist wohl mögl., daß mehrere Fehler im gestochenen E. angedeutet, aber im verzeichniß der Fehler sich nicht finden, <so>alsdenn ist sich nur in der jezt best corrigirten Abschrift, welche <das>mein Manuscript entbehrlich macht, rath's zu erhohlen, übrigens muß immer ein sachverständiger4 hiebey mit walten, da wohl noch wenigstens 2 bis 3 Korrekturen nöthig sind, bis das gestochene Exempl. dem abgeschriebenen ganz ähnlich seyn wird –
ich glaube mit gröster unendlichster Mühe diese Correctur erschöp[f]t zu haben, Hr. Lauska5 , dem ich mich emphele, bitte ich sorgsam nachzusehen. –

in Eil Eur wohlgebohrn ergebenster
Beethoven
Döbling am 6ten Jul. 1821



1 Es handelt sich um einen korrigierten Probeabzug der Sonate op. 109, den Schlesinger im Mai 1821 zugeschickt hatte, vgl. Brief 1431 . Dieser Abzug ist nicht zu verwechseln mit dem korrigierten Exemplar der Originalausgabe aus Schindlers Besitz (Berlin, Staatsbibliothek, aut. 39,1). Er ist nicht überliefert.

2 Wohl eine Abschrift der Sonate nach Beethovens Autograph von Franz Lauska, die Schlesinger ebenfalls im Mai 1821 zugeschickt hatte, vgl. Brief 1431 . Sie ist nicht erhalten (nicht identisch mit der überprüften Abschrift aus der Musikaliensammlung des Erzherzogs Rudolph, Wien, Gesellschaft der Musikfreunde VII 17379 Q 11967).

3 Nicht überliefert. Aus Brief 1446 geht hervor, daß Beethoven es nicht abgeschickt hat.

4 Die erste Silbe doppelt unterstrichen.

5 Lauska war von Schlesinger offenbar mit Korrekturarbeiten beauftragt worden, vgl. Brief 1431 .


© 1998 G. Henle Verlag, München