Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
1440. Beethoven und Karl van Beethoven an Joseph Köferle1
[Vermutlich Baden, 27. September 1821]2
1 Joseph Köferle (um 1794 – 1874) aus Weißenhorn in Bayern studierte bei Johann Michael Sailer in Landshut und kam vermutlich Anfang 1820 nach Wien, wo er eine Stelle als Lehrer im Erziehungsinstitut Joseph Blöchlingers annahm. Er unterrichtete den Neffen in den Fächern Geschichte, Geographie und Religion, s. BKh 2, S. 188. Beethoven schrieb für ihn im August 1820 wegen einer Praktikantenstelle eine Empfehlung an Joseph Franz Körner, einen Registratursdirektor in der k.k. allgemeinen Hofkammer, s. BKh 2, S. 187 und 241 (Bl. 51r). 1827 war Köferle Registratursakzessist in der allgemeinen Hofkammer und stieg später bis zum Hofregistranten auf. 1856 war er Offizial im Ministerium der Finanzen.
2 Der erwähnte Zettel, der dem Schreiben ursprünglich beilag, ist vermutlich Brief 1441 vom 27.9.1821. Auch in diesem Brief geht es u.a. um die Erhebung der Dividende von Beethovens Bankaktien durch Coupons. Er enthielt außerdem die Bitte um Protektion für den Überbringer, s. Brief 1441 Anm. 5 . Es ist daher davon auszugehen, daß das vorliegende Schreiben am selben Tag verfaßt wurde.
3 Wahrscheinlich ist der unten namentlich genannte Franz Salzmann (1787 – 1865) gemeint. Er ist in den Schematismen zunächst als Buchhalter der privilegierten österreichischen Nationalbank verzeichnet (HSS 1820, I, S. 705), ab 1821 als Oberbuchhalter (HSS 1821, I, S. 701) und ab 1845 als Generalsekretär daselbst. 1838 wurde Salzmann als Edler von Bienenfeld geadelt.
4 Möglicherweise Carl Esch, k.k. wirklicher Hofsekretär der k.k. allgemeinen Hofkammer, s. HSS 1821, I, S. 247.