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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1478. Beethoven an Carl Friedrich Peters in Leipzig

[Wien,] am 6-ten Jul. 1822

Euer Wohlgebohrn!

Indem ich erst ihren Brief recht gelesen habe,1 bemerke ich noch, daß Sie von den Bagatellen für das Klawier allein wünschen wie auch ein quartett für 2 Violinen etc – was die Bagatellen anbetrift, so nehme ich für eine 8 # in Gold, worunter manche von ziemlicher länge,2 sie könnte solche auch einzeln herausgeben, u. unter deutschem noch eigentlichern Titel, nemlich: Kleinigkeiten. No 1 No 2 et
z.B. einzeln: Kleinigkeiten
No 1
Kleinigkeiten
No 2 etc
wie es ihnen am Besten dünkt.
was das Viol. quart. anbelangt, +welches noch nicht ganz vollendet,3 da mir andres dazwischen gekommen+, so dörfte es schwer fallen, von diesem ihnen das Honorar zu verringern, indem gerade d.g. mir am Höchsten Honorirt werden, ich möchte beynahe sagen zur schande für den großen allgemeinen geschmack, welcher in der Kunstwelt durch den Privat-Geschmack weit unter jenem öfter steht. – vieleicht aber später ein anderes quartett wenn möglich – was die # anbetrift, so können sie auch selbe zu 4 fl . 30 Kr. im 20ger Fuß verrechnen, dies gilt mir gleich –
Da Sie sowohl die Lieder als auch die Märsche4 Wie auch die Bagatellen sogleich haben können, so ersuche ich sie mir nun bald hierüber zu schreiben, <was ich> <ob> Damit <sie>ich <mein>mit meiner Eintheilung nicht zu kurz komme, indem ich gerade auch um <diese>d.G. Kleinigkeiten von mehreren Seiten angegangen Worden bin – St.[einers] Verfahren requiescat in pace , Es scheint ihm sehr viel daran gelegen zu seyn, Entschuldigen kann ich d.g. Mittel nicht, allein – man muß, mag man wollen oder nicht d.g. Menschen doch nehmen wie sie sind, wo nicht, so lebt man in fordaurenden Kriege. – wegen der Meße5 habe ich ihnen schon alles geschrieben, wobey es auch verbleibt, Vergeßen sie nicht auf die Herausgabe Sämtl. Werke – etc etc u. nun bitte ich sie mir baldigst auch das noch betreffende zu beantworten –

ich wünsche ihnen alles erdenkliche Gute – Achtungsvoll ihr ergebenster
Beethoven .

An <Herr>Seine Wohlgebohrn Hr. C.F. Peters (Bureau de Musique) in Leipzig.



1 Brief 1469 vom 15.6.1822.

2 Beethoven hatte sich in dieser Zeit eine Sammlung von größeren und kleineren Klavierstücken angelegt, die zu verschiedenen Zeiten, zum Teil noch in den ersten Wiener Jahren entstanden waren.

3 Seit op. 95 hatte Beethoven sich nicht mehr mit der Komposition von Streichquartetten befaßt. Die Arbeit an den letzten Quartetten setzte erst im Sommer 1824 ein.

4 Die Märsche WoO 18, WoO 19, WoO 20 und WoO 24. Welche Lieder er im Sinne hatte, läßt sich nicht ermitteln, vgl. Brief 1473 Anm. 6 .

5 Op. 123.


© 1998 G. Henle Verlag, München