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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1492. Beethoven an Johann van Beethoven

[Döbling, Ende August 1822]1

Mein Lieber Bruder!

werde nicht ungeduldig, da ich der Urheber so vieler Plagen für dich bin – ich hoffe, daß ich wohl noch aus findig machen werde, wodurch ich wenigstens einigermaßen meine Dankbarkeit bezeigen kann – Karl bitte ich dich im nach Döbling fahren seine schuhe u. schuhe zukommen zu machen – in der wohnung von mir in Karls Institut2 ist noch im Zimmer eine Seitenthür, Worin ein Nachtstuhl gestanden – beym den englischen piano3 <müßen>muß nebst den Füßen <die>aus der Leyer unten vermittelst eines Beißels die Schrauben gezogen werden, du brauchst wohl mehrere Menschen in dem döblinschen Loch4 , wegen dem Klawier, am besten würde es wohl getragen –
nun Leb wohl, könntest du Sonntags herkommen, so wäre es recht schön, den Montags Nachmittags denke ich von hier zu scheiden –

ich umarme dich von Herzen
dein treuer Bruder



1 Beethoven verbrachte die Monate von Ende Mai bis Ende August 1822 in Döbling und ging Anfang September nach Baden, vgl. Brief 1496 vom 13.9.1822 an C.F. Peters. Im vorliegenden Brief steht der Umzug unmittelbar bevor.

2 Der Neffe war seit dem 22.6.1819 im Erziehungsinstitut Blöchlinger, Vorstadt Landstraße Nr. 64, Landstraßer Hauptstraße untergebracht. Möglicherweise hatte Beethoven seine frühere Stadtwohnung, Landstraße Nr. 244, bereits aufgegeben und besaß eine Absteige bei Blöchlinger.

3 Gemeint ist der Flügel, den Beethoven 1818 von Thomas Broadwood zum Geschenk erhalten hatte.

4 Beethoven wohnte zur Zeit in der Alleegasse in Oberdöbling, Nr. 135.


© 1998 G. Henle Verlag, München