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Editorische Zeichen in den Brieftexten

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  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1507. Beethoven an Anton Diabelli

[Wien, Anfang November 1822]1

Lieber D – !

Geduld! noch bin ich nicht menschlich viel weniger, wie es sich für mich schickt u. nothwendig ist, bewohnt. – das Honorar für die Variat.2 würde höchstens 40 # , im Falle sie so groß ausgeführt werden, als die Anlage davon ist,3 sollte aber dieses nicht statt haben, so würde es geringer angesezt werden –
Nun noch von der overture4 , außer dieser hätte ich gern 7 Nummern aus der weihe des Hauses dazu gegeben,5 hiefür hat man mir ein Honor. von 80 # angetrag. <gebothen,>,6 ich würde dazu noch einen gratulations Menuett für ganzes Orchester7 geben, kurzum die overture, u. 7 Nummern aus der weihe des Hauses, u. den gratulation Menuett alles zusammen für 90 # – meine Haußhälterin8 kommt heute in die stadt noch vormittags geben sie mir gefälligst eine Antwort über <das> mein Anerbieten. – ich hoffe bis Ende künftiger woche an ihre Vari. kommen zu können

Lebt Wohl Sehr Bester der Eurigste
B – – – n



1 Der Brief wurde nach der Erstaufführung des erwähnten Gratulationsmenuetts (WoO 3) vom 3.11.1822 geschrieben. Der Einzug in die Wohnung Windmühle Nr. 60, Obere Pfarrgasse, lag offenbar noch nicht lange zurück.

2 Op. 120.

3 Beethoven hatte das Werk 1819 begonnen, dann aber zugunsten der Missa solemnis und der drei letzten Klaviersonaten liegengelassen. Ein umfangreicher Entwurf aus dem Jahre 1819 sieht bereits 22 Variationen vor, vgl. William Kinderman, Beethoven's Diabelli Variations , Oxford 1987, S. 15. Das Werk wurde erst Februar/März 1823 vollendet.

4 Op. 124.

5 Die teilweise umtextierten und geänderten Stücke op. 113 Nr. 1, 2, 4, WoO 98 sowie op. 113 Nr. 5, 7 und 8, vgl. Brief 1505 Anm. 7 .

6 Wahrscheinlich S.A. Steiner und Comp., die schon im Besitz von op. 114 waren. Beethoven hatte von ihnen für die Ouvertüre, vier Gesangs- und zwei Instrumentalstücke ursprünglich 140 Dukaten fordern wollen, s. Brief 1505 vom 6.10.1822.

7 WoO 3.

8 Barbara Holzmann.


© 1998 G. Henle Verlag, München