Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
1667. Beethoven an Maurice Schlesinger in Paris
(Fragment)
Vien am 3-ten Jun. 1823
1 Es fehlt wahrscheinlich ein Blatt mit Korrekturen zu op. 111 I T. 145 sowie op. 111 II T. 40, 46 und 149 (rechte Hand 2. Achtel: Verlängerungspunkte), vgl. Brief 1666 .
2 Beethoven hatte im August 1822 dringend um die Zusendung eines Korrekturabzugs der Sonate gebeten, s. Brief 1491 vom 31.8.1822. Dieser Bitte ist Schlesinger wohl im Winter 1822/23 nachgekommen. Die Korrekturen sandte Beethoven in seinen Briefen vom 11. und 18.2.1823 zurück (Brief 1586 und 1572).
3 Gemeint ist op. 111 II T. 46, linke Hand, der in der ersten Pariser Ausgabe folgendermaßen lautet:
4 Nach den oben angegebenen Korrekturen zu schließen, war es ein Exemplar der ersten Pariser Ausgabe, deren Platten Maurice Schlesinger später nach Berlin schickte.
5 Es könnte sich um einen Abzug von den Platten der ersten Pariser Ausgabe gehandelt haben, der lediglich mit einem Titelblatt der Wiener Firma Sauer & Leidesdorf versehen war. Ein solches Exemplar ist jedoch nicht überliefert. Die später (nach Februar 1826) von Max Joseph Leidesdorf allein vertriebene Ausgabe von op. 111 mit der Plattennummer 868 bzw. 1277 (die frühere Plattennummer wurde getilgt und durch die spätere ersetzt) ist von den Platten der zweiten Pariser Ausgabe gedruckt. Diese Platten sind demnach zwischen 1823 und 1826 nach Wien gelangt. Es ist nicht völlig auszuschließen, daß Beethoven bereits ein Abzug der zweiten Pariser Ausgabe mit einem Titelblatt von Sauer & Leidesdorf vorlag. Die in der zweiten Pariser Ausgabe angebrachten Korrekturen würden dann nicht auf den vorliegenden Brief, sondern auf eine frühere Korrekturliste zurückgehen, vgl. Anm. 2. Die zweite Pariser Ausgabe ist tatsächlich ein täuschend ähnlicher Nachstich der ersten.
6 Diabellis Ausgabe wurde von Beethoven unterstützt, vielleicht sogar veranlaßt, s. Brief 1661 .
7 Schon mit Brief 1645 vom 6.5.1823 hatte Beethoven Belegexemplare angemahnt.
8 Auf dem Titelblatt der ersten wie der zweiten Pariser Ausgabe von op. 111 heißt es "respectuesement Dediée" statt "respectueusement..." und "LOUIS DE BEETHOVEN" . Zu dieser Korrektur sind auf einem Einzelblatt in Privatbesitz die folgenden eigenhändigen Notizen Beethovens (Bleistift) überliefert: " Maurice Schlesinger Editeur Rue de Richelieu No 107 statt < eu > esment eusment – de Van etc " .