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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1667. Beethoven an Maurice Schlesinger in Paris

(Fragment)

Vien am 3-ten Jun. 1823

Errata , welche ich ergebenst bitte sowohl wegen ihnen als wegen mir sogleich verbeßern zu laßen –
Seite 2 Takt 2 u. 3 statt Schalter Grafiken einbinden muß der untere Bogen weg u. oben über die 5 Achtel noten Schalter Grafiken einbinden so bezeichnet werden [op. 111 I T. 23]
Seite 5 Takt 22 <statt> Schalter Grafiken einbinden statt Schalter Grafiken einbinden muß es heißen Schalter Grafiken einbinden [op. 111 I T. 90]
Seite 8 Takt 9 Schalter Grafiken einbinden statt F muß D stehen nemlich: Schalter Grafiken einbinden [op. 111 I T. 127]
[...]1
die Exemplare wieder geben, u. schrieb in der eile nur das wahre, wie es hier ist, 2-mal, allein es ist unbergreiflich [sic] wie die 6 ersten Noten ganz falsch sind, da sie doch in dem ersten mir geschikten Exemplar2 richtig sind, nur war hier die Siebente Note Schalter Grafiken einbinden nicht richtig.3
Seite 22 Takt 6 im Basse statt h Schalter Grafiken einbinden muß es seyn Schalter Grafiken einbinden [op. 111 II T. 149] im selben Takt Diskant statt Schalter Grafiken einbinden einer Note Schalter Grafiken einbinden muß nur ein Punkt hinter der F Note stehen
als ein <sonderbares>auffallendes Ereignis schickte mir hier jemand 2 Exemplare der Sonderbarkeit wegen, wie weit man es <bei>in der Nachahmung bringen könne, das eine von ihnen in paris gestochen,4 u. das andere hier von Leidesdorf5 so taüschend <nach>nachgestochen, daß keins vom andern zu Unterscheiden ist, +auch denselbigen Preiß. – + Es scheint, sie verstehn sich auf ihre Freunde, Diabelli sticht sie auch schon, wie ich höre, nach6 – obschon ich kein Exemplar7 <[ein unlesbar gestrichenes Wort]> erhalten von ihnen, so hielt ich es doch für meine Pflicht, sie mit den neuen u. noch alten Fehlern bekannt zu machen, u. bitte selbe sorgsam verbeßern zu laßen. –
Beethoven

statt – eusment auf dem Titel – esment in paris!!! – ich bin ebenfalls kein De sondern Van Beethoven8

A Monsieur Maurice Schlesinger Editeur Rue de Richelieu No 107 a Paris.



1 Es fehlt wahrscheinlich ein Blatt mit Korrekturen zu op. 111 I T. 145 sowie op. 111 II T. 40, 46 und 149 (rechte Hand 2. Achtel: Verlängerungspunkte), vgl. Brief 1666 .

2 Beethoven hatte im August 1822 dringend um die Zusendung eines Korrekturabzugs der Sonate gebeten, s. Brief 1491 vom 31.8.1822. Dieser Bitte ist Schlesinger wohl im Winter 1822/23 nachgekommen. Die Korrekturen sandte Beethoven in seinen Briefen vom 11. und 18.2.1823 zurück (Brief 1586 und 1572).

3 Gemeint ist op. 111 II T. 46, linke Hand, der in der ersten Pariser Ausgabe folgendermaßen lautet:


Schalter Grafiken einbinden
In der 2. Pariser Ausgabe wurde der Text nur geringfügig geändert, der 1. Haltebogen entfiel. Offenbar hatte man Beethovens Korrekturanweisung nicht richtig verstanden. Zur von Beethoven gewünschten Fassung s. Brief 1660 .

4 Nach den oben angegebenen Korrekturen zu schließen, war es ein Exemplar der ersten Pariser Ausgabe, deren Platten Maurice Schlesinger später nach Berlin schickte.

5 Es könnte sich um einen Abzug von den Platten der ersten Pariser Ausgabe gehandelt haben, der lediglich mit einem Titelblatt der Wiener Firma Sauer & Leidesdorf versehen war. Ein solches Exemplar ist jedoch nicht überliefert. Die später (nach Februar 1826) von Max Joseph Leidesdorf allein vertriebene Ausgabe von op. 111 mit der Plattennummer 868 bzw. 1277 (die frühere Plattennummer wurde getilgt und durch die spätere ersetzt) ist von den Platten der zweiten Pariser Ausgabe gedruckt. Diese Platten sind demnach zwischen 1823 und 1826 nach Wien gelangt. Es ist nicht völlig auszuschließen, daß Beethoven bereits ein Abzug der zweiten Pariser Ausgabe mit einem Titelblatt von Sauer & Leidesdorf vorlag. Die in der zweiten Pariser Ausgabe angebrachten Korrekturen würden dann nicht auf den vorliegenden Brief, sondern auf eine frühere Korrekturliste zurückgehen, vgl. Anm. 2. Die zweite Pariser Ausgabe ist tatsächlich ein täuschend ähnlicher Nachstich der ersten.

6 Diabellis Ausgabe wurde von Beethoven unterstützt, vielleicht sogar veranlaßt, s. Brief 1661 .

7 Schon mit Brief 1645 vom 6.5.1823 hatte Beethoven Belegexemplare angemahnt.

8 Auf dem Titelblatt der ersten wie der zweiten Pariser Ausgabe von op. 111 heißt es "respectuesement Dediée" statt "respectueusement..." und "LOUIS DE BEETHOVEN" . Zu dieser Korrektur sind auf einem Einzelblatt in Privatbesitz die folgenden eigenhändigen Notizen Beethovens (Bleistift) überliefert: " Maurice Schlesinger Editeur Rue de Richelieu No 107 statt < eu > esment eusment – de Van etc " .


© 1998 G. Henle Verlag, München