Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
1731. Beethoven an Johann van Beethoven in Gneixendorf
<Vien> Baden am 19ten august [1823]1
1 Die Jahreszahl ist aus der Erwähnung der Krankheit und der Familienverhältnisse Johann van Beethovens und vielen anderen inhaltlichen Merkmalen zweifelsfrei zu erschließen. Die Datierung durch Johann van Beethoven (s.o.) ist irrig.
2 Johann van Beethoven war im Juli 1823 schwer erkrankt, s. Brief 1688 vom 3.7.1823.
3 Barbara Holzmann.
4 Möglicherweise hat Johann van Beethoven die ihm überlassenen Werke seines Bruders (u.a. op. 121b, op. 122, op. 128, op. 124 und op. 119 Nr. 1 – 6) Steiner zum Verlag angeboten.
5 Beethoven und sein Bruder hatten früher schon mit Antonio Pacini in Paris verhandelt, s. die Briefe 1518 vom 27.12.1822, 1566 vom 11.2.1823 und 1644 vom 5.5.1823. Möglicherweise hatte Johann in der Zwischenzeit zu einem weiteren Pariser Verleger Kontakt aufgenommen.
6 Brief 1728 , nicht erhalten.
7 Vgl. Brief 1735 .
8 Beethoven meint seine Schwägerin Therese geborene Obermayer und deren uneheliche Tochter Amalie Waldmann.
9 In ihrem am 23.12.1820 geschlossenen Ehevertrag hatten Johann und Therese van Beethoven Gütergemeinschaft vereinbart und sich gegenseitig als Erben eingesetzt. Kinder sollten lediglich mit dem gesetzlichen Pflichtteil bedacht werden. Vielleicht spielt Beethoven auf diesen Vertrag an.
10 In der Bearbeitung von op. 113 als Weihe des Hauses anläßlich der Eröffnung des Josephstädter Theaters am 3.10.1822 wurde der Derwischchor (op. 113 Nr. 3) ausgelassen, vgl. Brief 1505 vom 6.10.1822, Anm. 7.
11 Beethoven war in dieser Zeit mit dem Finale der neunten Symphonie befaßt. Möglicherweise besteht aber auch ein Zusammenhang mit seinen damaligen Opernplänen. Mit Grillparzer war die Komposition der Melusina vereinbart und schon im März 1823 hatte Hermann von Hermannstal eine neue Bearbeitung der Ruinen von Athen angeregt, s. BKh 3, S. 114f.