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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1774. Beethoven an Leopold Sonnleithner1

[Wien, 23. Januar 1824]2

Mein verehrter Freund

Mit wahrem Vergnügen werde ich ihnen dieser Täge die Partitur des opferliedes von Mathisson schicken,3 alles was <ich>heraus u. nicht heraus ist, steht ihnen allzeit zu Diensten, warum erlauben meine Umstände nicht, daß ich ihnen gleich die größern werke, welche ich geschrieben, noch bevor man sie sonst gehört,4 zukommen laßen kann, leider bin ich auf diese Art gebunden, jedoch könnte sich <noch> später ein solcher Fall ereignen, wo ich ihnen mit Freuden entgegen kommen werde.
Beyliegender Brief ist an Hofraht von Kiesewetter,5 ich bitte sie ihm gefälligst ihn mitzutheilen, um so mehr, da es sie eben so gut angeht als auch den Hr. Hofr.6

Mit ausgezeichneter Hochachtung ihr Ergebenster Freund
Beethoven



1 Als Adressat wurde bislang, der Erstausgabe von Nohl folgend (Nohl I, 327), Johann Baptist Jenger in Graz angenommen. Beethoven lernte Jenger jedoch erst nach dessen Übersiedelung nach Wien, im Sommer 1825, kennen, s. das Empfehlungsschreiben von Marie Pachler-Koschack vom 15.8.1825 (Brief 2031). Der Adressat muß vielmehr ein führendes Mitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gewesen sein, dem Beethoven einen Brief an den Vizepräsidenten Kiesewetter anvertrauen konnte. Es ist wahrscheinlich Leopold Sonnleithner, wie aus dem Zusammenhang mit Brief 1773 (besonders Anm. 15) zu schließen ist. Leopold Sonnleithner (1797 – 1873), Hofrichter des Schottenstiftes, seit 1842 Hof- und Gerichtsadvokat in Wien, war Mitglied des Komitees der Gesellschaftskonzerte und gehörte zu den acht Direktoren, die diese Konzerte leiteten. Gleichzeitig war er als Sänger, Viola- und Violoncellospieler ausübendes Mitglied der Gesellschaft der Musikfreunde.

2 Der Brief dürfte am selben Tag wie der ursprünglich beigelegte Brief an Kiesewetter (Brief 1773) geschrieben worden sein. Die Datierung wird durch das Wasserzeichen des Autographs "HUBER. IN. BASEL" (SG 222) gestützt. Vgl. hierzu Alan Tyson, Prolegomena to a Future Edition of Beethoven's Letters , in: Beethoven Studies 2, hrsg. v. A. Tyson, London 1977, S. 11.

3 Es handelt sich um eine frühere Fassung von op. 121b. Sie wurde im vierten Gesellschaftskonzert am 4.4.1824 im großen Redoutensaal aufgeführt. Partitur und Stimmen sind im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde erhalten.

4 Gemeint sind wohl die neunte Symphonie und die Missa solemnis, für deren Aufführung durch die Gesellschaft der Musikfreunde sich Sonnleithner eingesetzt hatte, vgl. Brief 1773 Anm. 15 .

5 Brief 1773 .

6 In Brief 1773 bittet Beethoven Kiesewetter, seine Äußerungen bezüglich einer geplanten Akademie Sonnleithner bekannt zu machen.


© 1998 G. Henle Verlag, München