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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1846. Beethoven an Johann van Beethoven in Gneixendorf

[Penzing,]1 am 19ten Jun. [1824]2 Bey tag in der Früh –

Bester!

Komt – wegen den Bagatellen sie sind bereit,3 die Antwort wegen der Meße von draußen ist schon längst da,4 Es ist mir unlieb, daß – man die Gnade der Juden erwarten soll5
Lebt wohl kommt Es ist über vieles zu sprechen u. verstand habt ihr – im Sack – lebt wohl Herr Bruder??!!!!

der Eurige treuer Brudere
ludwig
Venez d'abord il'ya des affaire d'une grande importance6

An Herrn Herrn Joh. van Beethoven , Gutsbesitzer in Gneixendorf Post Krems.



1 Nach den Akademien vom 7. und 23.5.1824 bezog Beethoven, vermutlich zwischen dem 3. und 9. Juni, eine Sommerwohnung in Penzing, wo er bis Mitte Juli blieb, s. Rudolf Klein, Beethovenstätten in Österreich , Wien 1970, S. 134 und BKh 6, S. 9.

2 Inhaltliche Gründe und das Wasserzeichen des Papiers (Holland unter Muschel, SG 147) sprechen für das Jahr 1824. Anderson (Nr. 1192) datiert dagegen mit 1823.

3 Op. 126. Zur Entstehung s. Sieghard Brandenburg in: Ludwig van Beethoven. Sechs Bagatellen für Klavier op. 126 , Faksimile der Handschriften und der Originalausgabe mit einem Kommentar hrsg. von Sieghard Brandenburg, Bonn 1984, Teil 2, S. 50ff.

4 Beethoven bezieht sich vermutlich auf den Brief des Verlags B. Schott's Söhne vom 27.5.1824 (Brief 1842).

5 Beethoven hatte die Missa solemnis auch Maurice Schlesinger angeboten, s. Brief 1782 vom 25.2.1824, jedoch noch keine Antwort erhalten. Es könnte ebenso der Wiener Verleger Maximilian Joseph Leidesdorf gemeint sein, mit welchem Johann van Beethoven verhandelte, vgl. u.a. BKh 6, S. 254f.

6 Auf der Adressenseite zugefügt, nachdem der Brief bereits versiegelt war. Beethoven wollte mit seinem Bruder die Antwort auf Schotts Brief vom 27. Mai besprechen, vgl. Brief 1848 vom 3.7.1824 und BKh 6, S. 291f. (Eintragungen von Anfang Juli 1824).


© 1998 G. Henle Verlag, München