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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1851. Beethoven an Sigmund Anton Steiner

[Baden, 13. Juli 1824]1

Lieber Steiner!

Geld aufzunehmen ist nicht, voriges Jahr muste ich Intereßen u. Pfand für die 600 fl. geben,2 dieses Jahr kann ich dieses nicht zu stande bringen –
Ich ersuche Sie also diese 2 Quittungen3 zu <empfangen>nehmen u. <mit>mir darüber zu quittiren , sie erhalten alsdenn noch 150 fl. w.w., <u.>diese Quittungen sind wenigstens gewiß, meine übrigen Einnahmen zufällig, u. endlich ist diese Schikanöse schuld4 getilgt.
was ich durch meine Geistesprodukte erhalte, geht meistens <für>zur Erhaltung meins u meines Karls Lebens drauf, meine Feinde selbst werden mir doch erlauben, daß ich wenigstens mein Leben so hoch anseze als sie das Ihrige, u. also dasselbe durch meine Feder friste – gloria in excelsis –
sie sehn, daß die quittung von 750 auch auf einen Stempel Bogen nun muß geschrieben werden, dies ist der Ganze Vortheil, welchen ich durch die Erhöhung meines allerhöchsten Gönners erhalten habe – die 70 fl. w.w. für die Stecherey5 ebenfalls nächstens.

ihr Ergebenster Diener
Beethoven
Für Seine Wohlgebohrn H.[errn] v Steiner



1 Datierung entsprechend Registraturvermerk. Der Brief wurde wahrscheinlich durch den Neffen überbracht, s. BKh 6, S. 305 (Bl. 14r, Eintragung vom 13.7.1824).

2 Die erste Rückzahlungsrate einer Schuld von 1200 Gulden Konventionsmünze, vgl. Brief 1738 vom 5.9.1823.

3 Anscheinend Quittungen über Beethovens Halbjahresgehalt von Fürst Kinsky (600 Gulden Wiener Währung) und von Erzherzog Rudolph (750 Gulden Wiener Währung), s. BKh 6, S. 290 (Bl. 24r, Eintragung von Anfang Juli 1824). An dem geforderten Betrag von 600 Gulden Konventionsmünze (= 1500 Gulden Wiener Währung) fehlten demnach noch 150 Gulden Wiener Währung, wie Beethoven im folgenden vermerkt.

4 Über den Ursprung dieser Schuld s. Brief 1422 vom 29.12.1820.

5 Vielleicht handelt es sich um Kosten, die bei der Herstellung von Aufführungsmaterial (Vokalstimmen) für die Akademie vom 7.5.1824 angefallen sind, vgl. Brief 1837 .


© 1998 G. Henle Verlag, München