Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
1935. Beethoven an Ferdinand Ries in Bonn
[Wien, 11. Februar 1825]1
1 Der Brief kam auf Anregung Johann van Beethovens zustande. Er forderte am 11.2.1825, ihn noch am selben Tage durch den Neffen Karl schreiben zu lassen, s. BKh 7, S. 152; vgl. auch Anm. 13. Ries empfing den Brief am 18.2.1825, s. Hill, Ries-Briefe , Nr. 131.
2 Ries hatte am 9.7.1824 London verlassen und war am 14.7.1824 mit seiner Familie in Godesberg bei Bonn eingetroffen, vgl. Hill, Ries-Briefe , Nr. 118 und Nr. 120. 1827 übersiedelte er nach Frankfurt a.M.
3 Op. 125; die für die Philharmonische Gesellschaft bestimmte Abschrift hatte Beethoven am 27.4.1824 übergeben.
4 Op. 125 ist erst im August 1826 bei Schott in Mainz veröffentlicht worden. Wohl aufgrund einer Vorbesprechung von Gottfried Weber in Cäcilia 1 (1824), S. 373f., hatte Ries angenommen, die Symphonie würde schon zu Ostern 1824 erscheinen, s. Hill, Ries-Briefe , Nr. 126 (Brief an Wilhelm Hauchecorne vom 12.1.1825).
5 Vielleicht eine Anspielung auf Webers Vorbericht in der Cäcilia, vgl. Anm. 4, (Veräusserungen = Äußerungen).
6 Die Philharmonische Gesellschaft in London hatte mit Beethoven ein ausschließliches Nutzungsrecht von 18 Monaten nach Empfang des Manuskripts vereinbart, s. u.a. Brief 1510 vom 15.11.1822. Beethoven scheint später von einem Zeitraum von nur einem Jahr ausgegangen zu sein, s. Brief 1924 vom 15.1.1825.
7 Siehe Brief 1914 vom 20.12.1824
8 Dies scheint nicht geschehen zu sein.
9 Op. 123.
10 Op. 124. Beethoven hat die Ouvertüre zur Eröffnung des neuen Theaters in der Josephstadt am 3.10.1822 geschrieben, sie aber der Philharmonischen Gesellschaft im Februar 1823 zu Aufführungszwecken überlassen.
11 Das Niederrheinische Musikfest in Aachen (Pfingsten 1825).
12 Ries sandte Beethoven am 9.6.1825 einen Wechsel über 40 Louisdors, s. Brief 1987 . Da weder die Carolinen in Beethovens Forderung noch die Louisdors in Ries' Überweisung spezifiziert sind, läßt sich nicht entscheiden, ob die Beträge den gleichen Wert hatten.
13 Gemeint sind der Bruder Johann und der Neffe Karl. Am 11.2.1825 hatte Johann geraten: "Über Ries Brief habe ich folgendes gedacht; Du soll[st] ihm heut durch den Karl schreiben lassen daß er die neue Simfonie und Meße für dieses Musikfest zusamm[en] um 40 Carolin haben kann, dies soll er den Directoren eröfnen, dann sollen Sie diese 2 Werke am 2ten Tag aufführen, und am 1ten den Christus und Simfonie. – Ich werde die Copiaturen besor-[gen] so daß du gar nichts dabey zu thun hast als die 40 Carolinen einzunehm[en]" , s. BKh 7, S. 152.
14 Ries hatte von seinfem Vater, Franz Anton Ries, ein Haus in der Nachbarschaft der Godesberger Redoute gekauft, s. Hill, Ries-Briefe , Nr. 122.