Ue
Beethoven-Haus Bonn Hilfe
schließen ×

Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

1948. Beethoven an Ferdinand Ries in Bonn

[Wien]* am 19t März 1825.1

Mein werther Freund!

Heut 8 Tage schon, gleich nach Empfang Ihres Schreibens, wurde die Symphonie,2 3 Stücke davon in Partitur , und das Finale ganz in Stimmen geschrieben, mit dem ersten abgehenden Postwagen abgeschickt.3 Ich habe nur meine Partitur , daher ich Ihnen das Finale nur in S timmen übersenden konnte. Sie erhalten aber mit dem, heut 8 Tag abgehenden Postwagen, das Finale ebenfalls in Partitur ,4 nebst noch andern Werken, die ich Ihnen sende.5 Mit der Symphonie wurde eine Ouverture6 , und ein Opferlied mit Chor7 , letzteres aber wahrscheinlich fehlervoll, abgeschickt. Ich werde Ihnen jedoch ein Verzeichniß der Fehler von hier aus senden.8 Zum Finale der Symphonie wird auch noch 1 Contrafagott mitgeschickt.9
Das ist alles, lieber Freund, was ich Ihnen heut sagen kann; Ich bin zu bedrängt. Für Ihre schönen Anträge werde ich Ihnen selbst schriftlich danken, welches ich heute einer verbrannten Hand wegen nicht kann.10 Alles Schöne an Ihren Vater und Ihre Gattinn11
Sie werden auf jeden Fall zufrieden mit mir seyn.

Wie immer Ihr wahrer Freund
Beethoven

An Seine Hochwohlgeboren Herrn Ferdinand Ries , berühmten Tonkünstler und Compositeur in Bonn am NiederRhein



1 Der Brief traf am 27.3.1825 in Bonn (Godesberg) ein, s. Hill, Ries-Briefe , Nr. 134.

2 Op. 125.

3 Die Sendung erreichte Ries in Bonn am 22.3.1825, s. Hill, Ries-Briefe , Nr. 133.

4 Dieses Versprechen konnte Beethoven wegen Schwierigkeiten mit seinem Kopisten Wolanek nicht einhalten. Er schickte statt dessen eine Chordirektorstimme, s. Brief 1957 vom 9.4.1825

5 Vgl. Brief 1957

6 Op. 124, nicht, wie Hill, Ries-Briefe , Nr. 132 angibt, op. 115. Die Partiturabschrift gelangte aus dem Besitz von Wilhelm Hauchecorne und dessen Erben 1904 ins Beethoven-Haus (BH 89).

7 Op. 121b.

8 Statt eines Fehlerverzeichnisses schickte Beethoven eine zweite, von ihm selbst durchgesehene Abschrift von op. 121b, s. Brief 1957 und Hill, Ries-Briefe , Nr. 138 (17.4.1825 an Hauchecorne).

9 Dies ist möglicherweise nicht geschehen, s. Otto Baensch, Die Aachener Abschrift der neunten Symphonie , NBJb 5 (1933), S. 16. Die von Beethoven gesendeten Aufführungsstimmen zum Finale von op. 125 sind nicht erhalten.

10 Von dieser Verletzung ist auch in den Konversationsheften die Rede, s. BKh 7, S. 181f.

11 Franz Anton und Harriet Ries.


© 1998 G. Henle Verlag, München