Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen
Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für
Münzen und
Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen
Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo,
Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).
Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein
Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.
Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.
1957. Beethoven an Ferdinand Ries in Bonn
vien am 9ten April 1825
1 Op. 125. Beethoven hatte Ries im März 1825 eine Partiturabschrift der ersten drei Sätze und die Stimmen des Finale zugeschickt (heute im Stadtarchiv Aachen).
2 Gemeint ist Takt 258, nicht 242. In der Aachener Abschrift ist die Note von fremder Hand korrigiert, vgl. Otto Baensch, Die Aachener Abschrift der neunten Symphonie , NBJb 5 (1933), S.16.
3 Beethoven hatte bereits im Januar 1825 den Plan zu einer Akademie gefaßt, wie aus den Diskussionen in den Konversationsheften hervorgeht, s. BKh 7, S. 67f., 70, 82, 100 und 117. Am 25.2.1825 beantragte er hierfür die Überlassung des großen Landständischen Saales für den ersten "Normatag" im April, also den 1.4.1825 (Karfreitag), s. Brief 1938 . Dies wurde ihm am 1.3.1825 auch bewilligt, s. Brief 1941 . Offenbar ist der Termin aber verschoben worden. Der nächste Normatag wäre Pfingstsonntag, der 22.5.1825 gewesen, doch könnte auch ein anderer Tag ins Auge gefaßt worden sein. Die Pläne wurden vermutlich wegen Beethovens schwerer Erkrankung nicht verwirklicht, lebten aber im Winter 1825/26 wieder auf.
4 Beethoven zog am 7.5.1825 nach Baden, wo er in der Eremitage von Schloß Gutenbrunn wohnte; s. Smolle S. 83.
5 Beethoven hatte am 19.3.1825 (Brief 1948) lediglich ein Fehlerverzeichnis angekündigt.
6 Beim Öffnen des Briefes wurde ein Streifen am oberen Rand der 3. Seite abgeschnitten und später am unteren Rand der 2. Seite aufgesiegelt. Er enthält die Buchstaben "lStimmen ob".
7 Ries und Hauchecorne ließen durch den Trompeter Uhlig aus den Stimmen eine neue Partitur schreiben, s. Baensch a.a.O., S. 16.
8 Op. 115. Das Werk war gerade im Erscheinen begriffen (S.A. Steiner und Comp., Wien, April 1825).
9 Eine Partiturabschrift des Kyrie und Gloria aus der Missa solemnis, heute im Besitz des Beethoven-Hauses (BH 88). Ries leitete das Manuskript am 21.4.1825 an Wilhelm Hauchecorne nach Aachen weiter, s. Hill, Ries-Briefe , Nr. 139.
10 Wahrscheinlich ein Versehen Beethovens, gemeint ist das Terzett "Tremate, empi, tremate" op. 116. Ries schickte das Aufführungsmaterial am 21.4.1825 an Hauchecorne und spricht in seinem Begleitbrief eindeutig von einem " Terzett für 3 Singstimmen" , s. Hill, Ries-Briefe , Nr. 139.
11 Op. 114.
12 Möglicherweise dachte Beethoven an die Ouvertüre zu König Stephan op. 117. Die Ouvertüre op. 124 hatte er bereits im März geschickt, vgl. Brief 1948 vom 19.3.1825.