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Hilfe zur Benutzung der Brieftexte

Editorische Zeichen in den Brieftexten

  • <...> Streichung, Überschreibung, Löschung
  • [...] Herausgeberzusatz
  • +...+ Markierung längerer Passagen, auf die im Kommentar eingegangen wird, z.B. mehrfache Unterstreichung
  • +...+ Einfügungen des Schreibers mit Verweiszeichen im Original
  •  ... * Asterisk, Kennzeichnung von Textverlust durch Beschädigung der Handschrift

Ungebräuchliche und schwer verständliche Abkürzungen im Brieftext werden in eckigen Klammern [ ] aufgelöst. Die gängigen Abkürzungen und Zeichen für Münzen und Währungen bleiben unverändert. Nicht aufgelöst werden auch die geläufigen Abkürzungen bei Tempo- und Instrumentenbezeichnungen wie Allo, Andte, Vno(Violino) und Vcello(Violoncello).

Wurde ein Dokument im Laufe der Überlieferung getrennt und befindet sich nur ein Teil im Beethoven-Haus Bonn, ist dieser Teil in der Übertragung fett wiedergegeben.

Abkürzungen in den Brieftexten

  • # Dukaten
  • sfl., f., fr. Florin, Gulden
  • kr, xr, x Kreuzer
  • C.M., c.m. Konventionsmünze
  • W.W., w.w. Wiener Währung
  • BZ, B.Z. Bancozettel
  • £ Pfund Sterling
  • Rthlr Reichstaler
  • Thlr Taler
  • d.c. da capo
  • d.g., dgl. dergleichen
  • d.s. dal segno
  • etc. et cetera
  • mp, m.p. manu propria
  • Nb. Nota bene
  • P.P. Praemissis Praemittendis
  • P.S. Postscriptum
  • P.T. Pleno Titulo

Der nachgestellte Kommentar enthält den Quellennachweis sowie textkritische und erläuternde Anmerkungen. Für die häufiger zitierte Literatur werden Abkürzungen und Siglen verwendet.

2032. Beethoven an Karl Holz

[Baden, 15. August 1825]1

Beste Violino 2-do !2

die Stelle im ersten Allo in der I-ten Violine3 so

Schalter Grafiken einbinden
macht's also eben[so]*
eben im I-ten Allo machet in den 4 Stimmen diese Expressionen4

Schalter Grafiken einbinden
die Noten sind alle recht – versteht mich ja nur recht – Volti subito5
Nun über eure Abschrift6 Bester –
obligatissimo – ma die Zeichen p Sonderzeichen Sonderzeichen etc et [c] sind schrecklich vernachläßigt u. oft sehr oft am unrechten ort, woran wohl die Eile schuld ist, um gottes willen bitte ich Rampel einzuprägen, daß er alles schreibt wie es steht,7 sehn sie nur jezt das < corr > von mir corrigirte an so werden sie alles finden, Was sie ihm zu sagen haben, wo · · über d[e]r Note darf kein Sonderzeichen Sonderzeichen statt dessen stehen u. so umgekehrt –8
Es ist nicht gleichgültig Schalter Grafiken einbinden u. Schalter Grafiken einbinden die Sonderzeichen stehn manchmal später nach den Noten mit <Fleiß>Absicht z.B. Schalter Grafiken einbinden die bindungen gerade So wie sie jezt stehen es ist nicht gleichgült[ig] ob so Schalter Grafiken einbinden Schalter Grafiken einbinden im adagio vielmehr So9 Schalter Grafiken einbinden
Merkts euch von höhern Ortes – ich habe nicht weniger als heut den ganzen vormittag u. vorgestern den ganzen Nachmittag mit der Correctur der 2 Stücke zugebracht10 u. bin ganz +heiser+ von Fluchen u. Stampfen –

eiligst der Ihrige
Beethoven
für heute entschuldig. sie mich schon Es ist gleich 2 uhr u. Karl geht um 4 uhr wir waren sehr vergnügt –



1 Am 13.8.1825 hatte Karl Holz den zweiten Teil einer von Joseph Linke und ihm angefertigten Stimmenabschrift abgeliefert, den Beethoven am selben und am übernächsten Tag ("vorgestern den ganzen Nachmittag" – "heut den ganzen vormittag") überprüfte. Das korrigierte Manuskript sollte der Neffe, der Beethoven am 15.8.1825 in Baden besuchte, Holz am Dienstag, dem 16.8.1825, zurückbringen. Die Daten sind den verschiedenen Abschnitten des Konversationsheftes Nr. 88 zu entnehmen, BKh 8, S. 44 – 70.

2 Holz spielte die 2. Violine im Schuppanzigh-Quartett.

3 Op. 132, 1. Satz T. 119f. Beethoven hatte im Autograph ursprünglich geschrieben:


Schalter Grafiken einbinden

Linkes Abschrift war zunächst gleichlautend und wurde dann gemäß der vorliegenden Korrekturanweisung geändert.

4 Op. 132, 1. Satz T. 97f. Beethoven hatte die dynamische Bezeichnung im Autograph mehrfach geändert und zuletzt nur die 1. Violine im angegebenen Sinne ausgezeichnet. In Linkes Abschrift wurde die Dynamik nachträglich in allen vier Stimmen ergänzt.

5 Seitenwechsel.

6 Holz hatte die von Linke begonnene Stimmenabschrift vervollständigt, da dieser "von der ungewohnten Anstrengung beym Copiren Kopfweh bekommen" hatte, s. BKh 8, S. 39. Von Holz' Hand sind das Rezitativ und das Finale. Bei der Übergabe dieses Teils der Abschrift, am 13.8.1825, hatte Holz bemerkt: "Ich bin nicht gewohnt, zu copiren, sonst könnte ich beynahe für die Correctheit garantiren" , s. BKh 8, S. 55.

7 Der Kopist Wenzel Rampl war beauftragt, eine Stimmenabschrift von op. 132 für den Fürsten Galitzin herzustellen. Als Vorlage sollte ihm die von Linke und Holz angefertigte Abschrift dienen.

8 Der folgende Satz ist oben am Rand der 3. Seite nachgetragen. Beethoven bezieht sich wahrscheinlich auf den vierten Takt im Thema des Finale, wo Holz regelmäßig Schalter Grafiken einbinden geschrieben hatte. Die Stellen sind in der Abschrift sorgfältig korrigiert, das Autograph ist uneinheitlich.

9 Op. 132, 3. Satz "Molto Adagio" , T. 169ff.

10 Op. 132, Finale und das einleitende Rezitativ, die von Holz kopierten Stücke.


© 1998 G. Henle Verlag, München